Sumpf-Erbsenmuschel (Pisidium globulare Clessin, 1873)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die zwischen 3,7 und 5,5 mm langen Schalen ausgewachsener Sumpf-Erbsenmuscheln haben eine glatte und unregelmäßig gestreifte Oberfläche sowie eine relativ breite und verkürzte Schlossleiste mit deutlich gebogenen Hauptzähnen. Sie weisen unzählige und dicht beieinanderliegende Poren auf. Stumpfe Erbsenmuscheln (Pisidium obtusale) weisen im Unterschied zur Sumpf-Erbsenmuschel im Schloss der rechten Schale eine knollenartige Verdickung am Vorderende der Zähne p1 und p3 auf, die die beiden miteinander verbindet. Der Wirbel ist bei Sumpf-Erbsenmuscheln weniger nach hinten verschoben als bei Gemeinen Erbsenmuscheln (Pisidium casertanum).

Merkmale

Die ovalen und relativ bauchigen Schalen ausgewachsener Sumpf-Erbsenmuscheln erreichen Längen zwischen 3,7 und 5,5 mm. Ihre Oberfläche ist glatt und unregelmäßig gestreift. Die Schlossleiste ist ist relativ breit und verkürzt, wodurch die Seitenzähne neben dem Wirbel liegen. Die Hauptzähne sind deutlich gebogen. Die Schalen weisen unzählige und dicht beieinanderliegende Poren auf. Sumpf-Erbsenmuscheln können leicht mit Stumpfen Erbsenmuscheln (Pisidium obtusale) und Gemeinen Erbsenmuscheln (Pisidium casertanum) verwechselt werden.

Verbreitung

Die Verbreitung der Sumpf-Erbsenmuschel ist wahrscheinlich europäisch-sibirisch.

Lebensweise

Wie alle Vertreter der Erbsenmuscheln bringt auch diese Art einige wenige fertig ausgebildetet Jungmuscheln zur Welt.

Lebensräume

Sumpf-Erbsenmuscheln wurden bisher hauptsächlich in Waldtümpeln und Erlenbrüchen, seltener in Mooren, Gräben, Rieden und Teichen gefunden.

Bestandssituation

Diese Art wird erst seit jüngerer Zeit wieder von Pisidium casertanum abgetrennt. Deshalb ist nur wenig über die genaue Verbreitung dieser Art in Deutschland bekannt. Sumpf-Erbsenmuscheln sind bis jetzt nur relativ selten gefunden worden und scheinen nur wenige Biotope zu besiedeln. Daher wurde die Art in der Roten Liste der Binnenmollusken Deutschlands als gefährdet und im Freistaat Sachsen als stark gefährdet eingestuft.

Literatur

  • Glöer, P. & Meier-Brook, C. 2003: Süßwassermollusken. Ein Bestimmungsschlüssel für die Bundesrepublik Deutschland. 13. neubearbeitete Auflage. Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Hamburg. 134 S.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Zettler, M. L. & Glöer, P. 2006: Zur Ökologie und Morphologie der Sphaeriidae der Norddeutschen Tiefebene. - Heldia 6 (Sonderheft 8): 1-61, Taf. 1-18.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 24.09.2014

Sumpf-Erbsenmuschel (Pisidium globulare), Moritzburg, Juli 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
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