Zwerg-Erbsenmuschel (Pisidium moitessierianum Paladilhe, 1866)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Charakteristische Unterscheidungsmerkmale der Zwerg-Erbsenmuschel von anderen Erbsenmuschelarten sind die geringe Größe (Schalenlänge erwachsener Muscheln von 1,7 bis 2,3 mm, Schalenhöhe von 1,5 bis 2,1 mm), die dreieckige Form sowie die parallel zu den Zuwachslinien verlaufende Wirbelfalte, durch die sie sich von den ähnlichen Arten P. supinum und P. henslowanum unterscheidet, bei denen die Wirbelfalten schräg zu den Zuwachslinien verlaufen. 

Merkmale

Erwachsene Zwerg-Erbsenmuscheln erreichen eine Schalenlänge von 1,7 bis 2,3 mm und eine Schalenhöhe von 1,5 bis 2,1 mm. Ihre Form dreieckig. Charkteristisch ist die Wirbelfalte, die parallel zu den Zuwachslinien verläuft. Die Oberfläche der meist hellgrauen Schalen ist glänzend, mit starken Streifen oder Rippen.

Verbreitung

Europäisch.

Lebensweise

Wie alle Erbsenmuscheln betreibt auch die Zwerg-Erbsenmuschel Brutpflege.

Lebensräume

Die Zwerg-Erbsenmuschel bevorzugt das Litoral von Flüssen und Seen mit feinsandig-schlammigem Grund. Sie gehört zu den Kalk- und sauerstoffbedürftigen Arten.

Bestandssituation

In der Roten Liste des Freistaates Sachsen ist die Zwerg-Erbsenmuschel als vom Aussterben bedroht eingestuft. Für das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gilt die Art als gefährdet.

Literatur

  • Borleis, F., 2021: Wiederfund von Pisidium moitessierianum Paladilhe 1866 sowei Nachweise von Valvata ambigua Westerlund 1873 und Corbicula fluminea (O. F. Müller 1774) in Leipzig. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 104: 65-68.
  • Bößneck, U., 1999: Bemerkenswerte Kleinmuschel-Nachweise aus Fließgewässern der Oberlausitz mit Erstfund von Pisidium moitessierianum (Paladilhe, 1866) für Sachsen. – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 7/8: 131–134.
  • Glöer, P., 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Zettler, M. L., Glöer, P., 2006: Zur Ökologie und Morphologie der Sphaeriidae der Norddeutschen Tiefebene. Heldia 6, Sonderheft 8: 1-61, Taf. 1-18.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.03.2021

Zwerg-Erbsenmuschel (Pisidium moitessierianum), Rüdersdorf, Mühlenfließ, 1994, leg. R. Haldemann
(Foto: Katrin Schniebs)


Zwerg-Erbsenmuschel (Pisidium moitessierianum), Rüdersdorf, Mühlenfließ, 1994, leg. R. Haldemann
(Foto: Katrin Schniebs)


Zwerg-Erbsenmuschel (Pisidium moitessierianum), Leipzig-Leutzsch, September 2020, leg. F. Borleis
(Foto: Katrin Schniebs)
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