Blindschnecke (Cecilioides acicula (O. F. Müller, 1774))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die schlanken, dünnwandigen und leicht zerbrechlichen Gehäuse der Blindschnecken sind in Größe und Form mit keiner anderen einheimischen Art verwechselbar. Im erwachsenen Zustand erreichen sie mit etwa 5,5 Umgängen eine Höhe von 4,5 bis 5,5 mm und eine Breite von etwa 1,2 mm. Bei lebenden Schnecken und kurz nach deren Tod sind die Gehäuse glänzend und glasartig durchscheinend. Liegen sie längere Zeit im Boden werden sie milchig weiß.

Merkmale

Die schlanken Gehäuse erwachsener Blindschnecken erreichen mit 5,5 Umgängen Höhen von 4,5 bis 5,5 mm und eine Breite von etwa 1,2 mm. Die Mündung nimmt etwa ein Drittel der Gehäusehöhe ein. Die farblosen Gehäuse sind dünnwandig zerbrechlich und im frischen Zustand bzw. bei lebenden Tieren glänzend und glasartig durchscheinend. Durch längeres Liegen im Boden werden sie milchig weiß.

Verbreitung

Mittelmeergebiet und Westeuropa.

Lebensweise

Blindschnecken führen eine unterirdische Lebensweise. Ihr Körper ist ohne Pigmente und sie haben keine Augen. Die Paarung erfolgt von Mai bis Juli. Die Ablage der 11 bis 13 Eier findet im Juni und Juli statt. Blindschnecken ernähren sich überwiegend von Schimmelpilzen.

Lebensräume

Blindschnecken leben unter der Erdoberfläche in überwiegend kalkreichen lockeren Böden bin in 40 Zentimeter Tiefe oder auch in Felsspalten. Leere Gehäuse können unter Steinen, auf Ameisenhaufen oder im Spülsaum von Fließgewässern gefunden werden.

Bestandssituation

Da die Blindschnecke schwer zu finden ist, ist die Bestandssituation schwierig einzuschätzen. Momentan wird sie als nicht gefährdet eingestuft.

Literatur

  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Kreglinger, C. 1870: Systematisches Verzeichniss der in Deutschland lebenden Binnen-Mollusken. Wiesbaden. 403 S.
  • Neumann, E. 1893: Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. - Nachrichtsblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 11.01.2021

Blindschnecke (Cecilioides acicula), Wildenfels, Schlossberg, unter Steinen, Ende April 2016
(Foto: Katrin Schniebs)
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