Diagnose
Auf weißlichem oder gelblichen Grund befinden sich vier bis fünf Bänder in verschiedenen Brauntönen. Die Oberfläche ist im Vergleich zur Hain- und zur Garten-Schnirkelschnecke gröber und deutlich rippenartig gestreift. Mundsaum und Nabel sind bräunlich gefärbt.
Merkmale
Die Gehäuse erwachsener Gerippter Bänderschnecken erreichen mit 5,5 bis 6 gut gewölbten Umgängen eine Höhe von 17 bis 21 mm und eine Breite von 20 bis 25 mm. Die Form ist kugelig mit stark erhobenem, konischem Gewinde. Die Oberfläche ist mit einer rippenartigen Streifung versehen. Auf weißlichem oder gelblichen Grund befinden sich vier bis fünf Bänder in verschiedenen Brauntönen. Mundsaum und Nabel sind ebenfalls bräunlich gefärbt.
Verbreitung
Südosteuropa. Das Elbtal von Wehlen bis Riesa ist der nördlichste Zipfel des Verbreitungsgebietes in Sachsen.
Lebensweise
Bei großer Trockenheit halten die Tiere Trockenschlaf. Dabei sitzen sie meist an verschiedensten Pflanzen.
Lebensräume
Die Gerippte Schnirkelschnecke lebt in steppenähnlichen Biotopen sowie in lichten Gebüschen warmer Täler.
Bestandssituation
Im Freistaat Sachsen gilt die Gerippte Bänderschnecke als verschollen bzw. ausgestorben. In der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland wird sie als vom Aussterben bedroht geführt.
Literatur
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- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck,
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& Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken
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- Neumann, E. 1893: Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. Nachrichtsblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
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- Reibisch, Th. 1862: Über Conchylien, Paludina vivipara etc. Sitzungsberichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS 1862 (10-12): 230-231.
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- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
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- Vohland, A. 1906: Die Land- und Süßwassermollusken des Triebisch-Fluß- und Bachgebietes mit Berücksichtigung der im Robschützer Kalktuff vorkommenden Fossilien. - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 33: 30-77.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
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Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4):
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Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 31.03.2022
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Gerippte Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis), Radebeul-Zitzschewig, vor 1900
(Foto: K. Schniebs)
Gerippte Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis), Radebeul-Zitzschewig, vor 1900 (Orginalgröße)
Die Gehäuse der Gerippten Schnirkelschnecke ( Cepaea vindobonensis) sind deutlich gröber gerippt als die Gehäuse der Hain- und der Garten-Schnirkelschnecke
(Foto: Katrin Schniebs)
Die Gehäuse der Gerippten Schnirkelschnecke ( Cepaea vindobonensis) sind deutlich gröber gerippt als die Gehäuse der Hain- und der Garten-Schnirkelschnecke (Orginalgröße)
Gerippte Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis), Wehlen, vor 1900
(Foto: K. Schniebs)
Gerippte Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis), Wehlen, vor 1900 (Orginalgröße)
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