Diagnose
Das bei erwachsenen Tieren bis 20 mm breite und bis 9 mm hohe, stark gekielte bräunliche Gehäuse ist unter einheimischen Gehäuseschnecken unverwechselbar.
Merkmale
Die Gehäuse erwachsener Steinpicker erreichen eine Breite von 12 bis 20 mm und eine Höhe von 7 bis 9 mm. Sie sind abgeflacht, scharf gekielt und erreichen bis zu 5,5 Umgänge. Der Nabel ist tief und weit. Die elliptische Mündung weist eine weiße Lippe auf. Die Färbung reicht von grau bis hornbraun, unregelmäßige radial angeordnete rötlichbraune Flecken können auch ineinander übergehen. Die Gehäuseskulptur besteht aus schwachen unregelmäßigen Streifen sowie einer granulären Feinskulptur.
Verbreitung
West- und Mitteleuropa.
Lebensweise
Bei Trockenheit ziehen sich Steinpicker mit ihrem flachen Gehäuse tief in Fels- und Mauerspalten zurück.
Lebensräume
Steinpicker bewohnen überwiegend Felsen, Mauern, Ruinen und Laubwälder im Berg- und Hügelland.
Bestandssituation
Die Bestandssituation dieser Art im Freistaat Sachsen ist derzeit etwas schwierig einzuschätzen. Erst nach einer aktuellen Kartierung der in der Literatur angegebenen Fundorte wird eine Aussage möglich sein, ob die Art eventuell im Rückgang begriffen ist.
Literatur
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Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 08.03.2022
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Steinpicker ( Helicigona lapicida), Lichtenwalde, April 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Lichtenwalde, April 2013 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Lichtenwalde, April 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Lichtenwalde, April 2013 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Weesenstein, Ende Mai 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Weesenstein, Ende Mai 2013 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Deutsch-Paulsdorfer Spitzberg, Mitte Juli 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Deutsch-Paulsdorfer Spitzberg, Mitte Juli 2013 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Gleisberg, September 2019
(Foto: Andreas Hurtig)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Gleisberg, September 2019 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), bei Gleisberg, September 2019
(Foto: Andreas Hurtig)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), bei Gleisberg, September 2019 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), bei Nossen, September 2019
(Foto: Andreas Hurtig)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), bei Nossen, September 2019 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Radebeul, Mai 2021
(Foto: Andreas Hurtig)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Reichenau, Anfang August 2021
(Foto: Enrico Tomschke)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Reichenau, Anfang August 2021 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Bahretal, Ende Mai 2022
(Foto: C. Löser)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Bahretal, Ende Mai 2022 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Glashütte, Ende Mai 2009
(Foto: S. Höhnel)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Glashütte, Ende Mai 2009 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Glashütte, August 2022
(Foto: S. Höhnel)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Glashütte, August 2022 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida) im Göltzschtal Ende März 2023
(Foto: Frank Leo)
Steinpicker ( Helicigona lapicida) im Göltzschtal Ende März 2023 (Orginalgröße)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Glashütte, Ende Mai 2024
(Foto: S. Höhnel)
Steinpicker ( Helicigona lapicida), Glashütte, Ende Mai 2024 (Orginalgröße)
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