Gemeine Schlammschnecke (Radix labiata (Rossmässler, 1835))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die Unterscheidung der einheimischen Schlammschneckenarten ist sehr schwierig, erfordert viel Erfahrung und kann größtenteils nur mit Hilfe von anatomischen Merkmalen oder molekulargenetischen Methoden erfolgen.

Merkmale

Charakteristisch für die Gehäuse erwachsener Gemeiner Schlammschnecken sind ein nur wenig erweiterter letzter Umgang und eine fast gerade oder nur leicht konvexe Seitenlinie bei einer Höhe von 12 bis 20 mm und einer Breite von 7 bis 13 mm. Die Mantelpigmentierung ist schwarz oder tief blau-schwarz mit unregelmäßig angeordneten kleinen weißlichen Pünktchen von fast gleicher Größe, schwarz oder grau mit vielen rundlichen deutlich abgesetzten weißen, weiß-grauen oder grau-grünen in der Größe variierenden Flecken oder schwarz bis grau-schwarz mit runden weißen oder grau-schwarzen Flecken ähnlicher Größe. Der Stiel der Bursa copulatrix kann fast unsichtbar sein oder bis zu einem Drittel der Bursalänge erreichen. Die Bursa liegt meist ventral zu Provagina und Vagina, selten auch seitlich.

Verbreitung

Mittel- bis südeuropäisch.

Lebensweise

Wie alle Schlammschnecken ernährt sich auch die Gemeine Schlammschnecke hauptsächlich von Algen.

Lebensräume

Stehende und langsam fließende Gewässer des Flachlandes und der Gebirge, auch in Quellgewässern.

Bestandssituation

Die Gemeine Schlammschnecke ist im Freistaat Sachsen relativ häufig. In der Verbreitungskarte werden im Moment nur anatomisch und zum Teil auch molekulargenetisch abgesicherte Funde dargestellt.

Literatur

  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87. 
  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Schniebs, K., Glöer, P., Vinarski, M. V., Hundsdoerfer, A. K., 2013: Intraspecific morphological and genetic variability in the European freshwater snail Radix labiata (Rossmässler, 1835) (Gastropoda: Basommatophora: Lymnaeidae). - Contributions to Zoology 82(1): 55-68.
  • Wichmann, Th. 1877: Zur Molluskenfauna von Zwickau. - Jahresbericht des Vereins für Naturkunde zu Zwickau 1876: 30-34.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 01.04.2020

Gemeine Schlammschnecke (Radix labiata), Linz bei Schönborn, Mai 2008
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Schlammschnecke (Radix labiata), Warthaer Heide, Juli 2013
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Schlammschnecke (Radix labiata), Mülsen OT Ortmannsdorf, Januar 2020
(Foto: Krahn, K.)
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