Knoblauch-Glanzschnecke (Oxychilus alliarius (J.S. Miller, 1822))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Lebende Knoblauch-Glanzschnecken sind von anderen gleich großen Glanzschneckenarten am leichtesten durch ihren typischen Knoblauchgeruch zu unterscheiden, den sie bei Berührung verströmen.

Merkmale

Gehäuse erwachsener Knoblauch-Glanzschnecken erreichen bei 4 bis 4,5 Umgängen eine Breite von 5,5 bis 7 mm. Sie sind glänzend und durchscheinend, schwach gelblich-braun oder leicht grünlich auf der Oberseite und meist weißlich auf der Unterseite. Die Umgänge sind schwach gewölbt, relativ eng aufgewunden, das Gewinde ist schwach erhoben. Der Nabel ist relativ weit und liegt exzentrisch. Der Weichkörper lebender Tiere ist dunkel grau-blau gefärbt und verströmt bei Berührung den typischen Knobaluchgeruch.

Verbreitung

Westeuropa. Verschleppt u. a. nach Hawaii, Juan de Fernandez und Neuseeland.

Lebensweise

Knoblauch-Glanzschnecken leben meist versteckt in der Laubstreu oder unter vermoderndem Holz. Sie ernähren sich von Pflanzenmaterial, Pilzen, toten kleinen Wirbellosen, Schneckeneiern und kleinen Gehäuseschnecken.

Lebensräume

Laub- und Mischwälder.

Bestandssituation

In der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland wird die Knoblauch-Glanzschnecke in der Vorwarnliste geführt. In der Roten Liste des Freistaates Sachsen wird sie als gefährdet geführt.

Literatur

  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Curry, P. A. & Yeung, N. W. (2013): Predation on endemic Hawaiian land snails by the invasive snail Oxychilus alliarius. - Biodiversity and Conservation 22: 3165-3169.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 30.07.2021

Knoblauch-Glanzschnecke (Oxychilus alliarius), Hirschberg bei Olbernhau, gesammelt von Kurt Büttner am 16.9.1928
(Foto: Katrin Schniebs)


Knoblauch-Glanzschnecke (Oxychilus alliarius), Hirschberg bei Olbernhau, gesammelt von Kurt Büttner am 16.9.1928. Gehäuseunterseite.
(Foto: Katrin Schniebs)


Knoblauch-Glanzschnecke (Oxychilus alliarius), Hirschberg bei Olbernhau, gesammelt von Kurt Büttner am 16.9.1928.
(Foto: Katrin Schniebs)


Knoblauch-Glanzschnecke (Oxychilus alliarius), Langenbach, Anfang September 2017
(Foto: Katrin Schniebs)
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