Kleine Glanzschnecke (Aegopinella pura (Alder, 1830))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Wie der deutsche Artname schon sagt, ist sie die kleinste der einheimischen Aegopinella-Arten. Die schwach glänzenden, durchscheinenden und meist bräunlich gefärbten Gehäuse sind ausgewachsen, wenn sie bei etwa 3,5 Umgängen eine Breite von 3,5 bis 5,0 mm erreichen. Sie weisen, wie alle einheimischen Vertreter der Gattung, eine gegitterte Oberflächenskulptur auf, die bei starker Vergrößerung (ca. 50 fach) sichtbar wird.
Von den Jungtieren der anderen Aegopinella-Arten sind die Gehäuse der Kleinen Glanzschnecke durch die engeren Windungen unterscheidbar, was jedoch etwas Erfahrung voraussetzt.

Merkmale

Die Gehäuse erwachsener Kleiner Glanzschnecken erreichen bei 3,5 Umgängen eine Breite von 3,5 bis 5,0 mm. Sie sind schwach glänzend, durchscheinend und meist bräunlich gefärbt, es kommen jedoch auch farblose Gehäuse vor. Charakteristisch, wie bei den anderen einheimischen Aegopinella-Arten, ist die bei starker Vergrößerung (ca. 50fach) sichtbare, gegitterte Oberflächenskulptur (Spirallinien kreuzen die feinen Streifen der Gehäuseoberfläche). Der Gehäusenabel liegt etwas exzentrisch. Er ist etwas perspektivisch und sein Durchmessser nimmt etwa ein Viertel der Gehäusebreite ein.

Verbreitung

Europäisch.

Lebensweise

Diese Glanzschneckenart lebt hauptsächlich in der Laub- und Humusschicht ihrer Lebensräume, man findet sie dort auch unter Totholz.

Lebensräume

Kleine Glanzschnecken kommen hauptsächlich in mäßig feuchten Abschnitten von Laub- und Mischwäldern vor, jedoch auch in Gebüschen und Feldgehölzen.

Bestandssituation

Die Kleine Glanzschnecke ist im Freistaat Sachsen weit verbreitet.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Bößneck, U. 1996: Mollusken-Lebensgemeinschaften an 52 thüringischen und sächsischen Burgstellen – ein Beitrag zur Wirbellosen-Faunistik an alten Siedlungsplätzen. – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 18(9): 83–106.
  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1942: Neue Molluskenfunde im Vogtland. - Mitteilungen der Vogtländischen Gesellschaft für Naturforschung 4(1): 84-85.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
  • Kapischke, F. 2010: Gastroodenzönosen auf ausgewählten Halden der Bergbaufolgelandschaft um Freiberg (Sachsen). Diplomarbeit. Technische Universität Bergakademie Freiberg, Interdisziplinäres Ökologisches Zentrum, Arbeitsgruppe Biologie/Ökologie. 228 S.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Pfitzner, I. 1953: Beitrag zur Molluskenfauna des Elbsandsteingebirges. - Mitteilungen der Berliner Malakologen 1/2: 23-25.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H. 1993: Mollusken aus dem Einzugsgebiet der unteren Zschopau bei Waldheim (Sachsen). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 16(2): 221-242.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.

 

Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.09.2020

Kleine Glanzschnecke (Aegopinella pura), Müglitztal oberhalb Weesenstein, Anfang Mai 2017
(Foto: Katrin Schniebs)


Kleine Glanzschnecke (Aegopinella pura), bei Bärenstein, April 2004
(Foto: Katrin Schniebs)


Frisches Leergehäuse der Kleinen Glanzschnecke (Aegopinella pura), bei Bärenstein, April 2004
(Foto: Katrin Schniebs)


Kleine Glanzschnecke (Aegopinella pura), Halsbach bei Jägerhaus, historische Aufsammlung von Dr. Kurt Büttner vor 1950
(Foto: Katrin Schniebs)
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