Von den vier in Sachsen heimischen Kristallschnecken-Arten weisen nur die Gemeine Kristallschnecke (Vitrea crystallina) und die Weitgenabelte Kristallschnecke (Vitrea contracta) einen etwas weiteren Nabel auf. Die Gemeine Kristallschnecke hat jedoch mit 3 bis 4 mm Gehäusebreite die größeren Gehäuse und ihr Gehäusenabel ist leicht exzentrisch.
Merkmale
Die Gehäuse erwachsener Gemeiner Kristallschnecken erreichen mit 4,5 bis
5 Umgängen eine Breite von 3 bis 4 mm. Sie weisen eine weißliche, etwas
hinter den Mundsaum versetzte Lippe auf. Ihre Unterseite ist leicht
konvex. Der sehr enge trichterförmige Nabel hat einen leicht exzentrisch liegenden
letzten Umgang. Gehäuse lebender Tiere sind
glasig durchscheinend, farblos oder selten auch grünlich.
Verbreitung
Europäisch.
Lebensweise
Die Gemeine Kristallschnecke lebt in der Humus- und Laubschicht oder unter abgestorbenen Pflanzenteilen.
Lebensräume
Gemeine Kristallschnecken sind am häufigsten in feuchten Biotopen zu finden: nasse Buchenwälder, Sümpfe, Quellflure, feuchte Wiesen.
Bestandssituation
Die Gemeine Kristallschnecke ist der häufigste Vertreter der Gattung und gilt als nicht gefährdet.
Literatur
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Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 20.06.2019