Kleine Bernsteinschnecke (Succinella oblonga (Draparnaud, 1801))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Grünlichweiße bis bernsteinfarbene durchscheinende Gehäuse, bis 7,5 mm hoch und 4,5 mm breit bei 3 bis 3,75 bauchigen Umgängen, die durch eine tiefe Naht voneinander getrennt sind.

Merkmale

Die Gehäuse erwachsener Kleiner Bernsteinschnecken erreichen mit 3 bis 3,5 Umgängen eine Höhe von 5,8 bis 7,5 mm und eine Breite von 3,0 mm bis 4,5 mm. Die bauchigen Umgänge sind durch eine tiefe Naht getrennt, der letzte Umgang ist stark erweitert. Die Gehäuse sind durchscheinend grünlichweiß bis bernsteinfarben. Die Oberfläche ist stumpf und unregelmäßig gestreift, meist ist sie bei lebenden Schnecken oder frischen Leergehäusen von einer Kot- oder Erdkruste bedeckt.

Verbreitung

Europa und westliches Asien

Lebensweise

Fortpflanzung und Ablage der etwa 0,5 mm großen Eier finden zwischen Mai und August statt. Kleine Bernsteinschnecken ernähren sich von Grünalgen und modernden Pflanzenteilen. Sie werden etwa anderthalb Jahre alt.

Lebensräume

Feuchte und spärlich bewachsene Flächen sind typische Lebensräume der Kleinen Bernsteinschnecke: ausgetrocknete Schlammflächen am Rand von Gewässern, vegetationsarme Sümpfe.

Bestandssituation

Die Kleine Bernsteinschnecke ist in geeigneten Lebensräumen eine relativ häufige Art.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.  
  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
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  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
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  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
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  • Zeissler, H. 1993: Mollusken aus dem Einzugsgebiet der unteren Zschopau bei Waldheim (Sachsen). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 16(2): 221-242.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 08.03.2022

Kleine Bernsteinschnecke (Succinella oblonga), Moritzburg, Mitte Juli 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
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