Flache Federkiemenschnecke (Valvata cristata O. F. Müller, 1774)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die flach scheibenförmigen Gehäuse erwachsener Flacher Federkiemenschnecken erreichen mit 3 Umgängen eine Breite von 2 bis 3,5 mm und eine Höhe von 0,6 bis 1,5 mm. Unterscheidungsmerkmal von Leergehäusen ähnlicher Vertreter der Familie der Tellerschnecken (Planorbidae) ist der zusammenhängende Mundsaum der kreisrunden Gehäusemündung, die bei lebenden Tieren mit einem Deckel verschlossen wird.

Merkmale

Gehäuse erwachsener Flacher Federkiemenschnecken sind flach scheibenförmig und erreichen mit 3 Umgängen eine Breite von 2 bis 3,5 mm und eine Höhe von 0,6 bis 1,5 mm. Das Gewinde ist leicht eingesenkt. Der Nabel ist weit und offen. Die kreisrunde Gehäusemündung weist einen zusammenhängenden Mundsaum auf. Der Gehäusedeckel ist ebenfalls keisrund.

Verbreitung

Paläarktisch.

Lebensweise

Obwohl sie eine kiemenatmende Schnecke ist, die sich eigentlich getrenntgeschlechtlich fortpflanzen, ist die Flache Federkiemenschnecke zwittrig.

Lebensräume

Flache Federkiemenschnecken leben in langsam fließenden Gewässern, im Flachwasser von Seen und pflanzenreichen Teichen sowie in Quellen. Sie bevorzugen pH-Werte von 5.0 bis 9.6.

Bestandssituation

In der Bundesrepublik Deutschland besteht für die Flache Federkiemenschnecke eine Gefährdung unbekannten Ausmaßes. Im Freistaat Sachsen gehört sie zu den gefährdeten Arten.

Literatur

  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Neumann, E. 1893: Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. - Nachrichtsblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 22.01.2019

Flache Federkiemenschnecke (Valvata cristata), gesammelt von Kurt Büttner in Leipzig-Connewitz, wahrscheinlich 1897
(Foto: Katrin Schniebs)


Flache Federkiemenschnecke (Valvata cristata), gesammelt von Kurt Büttner in Leipzig-Connewitz, wahrscheinlich 1897. Gehäuseunterseite.
(Foto: Katrin Schniebs)


Flache Federkiemenschnecke (Valvata cristata), gesammelt von Kurt Büttner in Leipzig-Connewitz, wahrscheinlich 1897.
(Foto: Katrin Schniebs)


Flache Ferderkiemenschnecke (Valvata cristata), Altarm des Eulabachs nördlich Speicherbecken Witznitz, August 2005
(Foto: Katrin Schniebs)


Flache Federkiemenschnecke (Valvata cristata), Raden, August 2007
(Foto: Katrin Schniebs)
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