Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea (O. F. Müller, 1774))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die dickwandigen rundlich-dreieckigen gelblich, grünlich oder bräunlich gefärbten Schalen mit den unregelmäßig angeordneten kräftigen Rippen können mit keiner anderen einheimischen Art verwechselt werden. Die ähnliche Feingerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminalis) wurde in Sachsen bisher noch nicht nachgewiesen.

Merkmale

Die dickwandigen Schalen erwachsener Muscheln sind 20 bis 36 mm lang und 20 bis 33 mm hoch. Ihre Form reicht von rundlich bis rundlich dreieckig, das Vorderende ist meist etwas kürzer als das hintere Ende, wodurch die Schalen leicht asymmetrisch aussehen. Die Oberfläche weist kräftige, parallel zu den Zuwachsstreifen verlaufende unregelmäßig angeordnete Rippen auf. Die Färbung frischer Schalen reicht von gelblich über grünlich bis dunkelbraun.

Verbreitung

Die Grobgerippte Körbchenmuschel stammt ursprünglich aus Südostasien. Über Nordamerika, wohin sie von chinesischen Emigranten mitgenommen wurde, hat sie über die Schifffahrt den Weg nach Europa gefunden. Nach Deutschland wurde die Art zwischen 1980 und 1985 eingeschleppt. Das erste Exemplar im Freistaat Sachsen wurde im Jahr 2000 in der Elbe in Dresden gefunden.

Lebensweise

Die Verbreitung dieser Muschelart erfolgt hauptsächlich über ein schwimmendes Larvenstadium.

Lebensräume

Die Art wurde bisher nur in Flüssen und Seen beobachtet.

Bestandssituation

Die Grobgerippte Körbchenmuschel war im Freistaat Sachsen anfänglich nur aus der Elbe und dem Stausee Oberwald bekannt und jeweils wahrscheinlich schon die häufigste Muschelart in diesen Gewässern. Sie scheint sich jetzt allmählich auch in anderen Gewässern auszubreiten.

Literatur

  • Borleis, F., 2021: Wiederfund von Pisidium moitessierianum Paladilhe 1866 sowei Nachweise von Valvata ambigua Westerlund 1873 und Corbicula fluminea (O. F. Müller 1774) in Leipzig. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 104: 65-68.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Schniebs, K., C. Winkelmann, 2001: Erste Nachweise der Körbchenmuschel Corbicula fluminea in Sachsen. – Lauterbornia 41: 53–54.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 15.02.2022

Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Elbe bei Dresden-Laubegast, Ende August 2021
(Foto: Katrin Schniebs)


Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Jungtier, Elbe unterhalb Göhrisch, August 2013
(Foto: Katrin Schniebs)


Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Stausee Oberwald, gesammelt von J. Hering Ende August 2012
(Foto: Katrin Schniebs)


Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Dresden-Niederpoyritz, April 2007
(Foto: Katrin Schniebs)


Lebende Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) in der Elbe bei Radebeul, Anfang Juli 2019
(Foto: Katrin Schniebs)


Etwa 5 mm große Schalen von Jungtieren der Grobgerippten Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Leipzig-Leutzsch, September 2020, leg. F. Borleis
(Foto: Katrin Schniebs)


Körbchenmuschel (Corbicula fluminea), Riesenstein Meissen, Anfang April 2021
(Foto: Karsten Wiche)


Schale eines Exemplars der Grobgerippten Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) mit Periostracum, Dresden, 2021.
(Foto: Alexandra Richter)
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