Ovale Kugelmuschel (Sphaerium ovale (A. Férussac, 1807))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Von der Gemeinen Kugelmuschel (Sphaerium corneum) unterscheidet sich die Ovale Kugelmuschel durch die gleichmäßig breite und im Wirbelbereich nicht verschmälerte Schlossleiste, die stark gewinkelten Kardinalzähne c2 und c3, die immer voneinander getrennten hinteren Muskelabdrücke (Adduktor und Siphonalretraktor) und die sehr viel enger stehenden Schalenporen. Die Sumpf-Kugelmuschel (Sphaerium nucleus) unterscheidet sich von der Ovalen Kugelmuschel durch die rundere und kugeligere Schalenform und vor allem durch die noch enger stehenden Schalenporen.

Merkmale

Die meist ovalen Schalen erwachsener Ovaler Kugelmuscheln werden 9 bis 12 mm lang, etwa 7 mm hoch und etwa 6 mm dick. Frische Schalen haben eine seidenglänzende Oberfläche. Die Schlossleiste ist gleichmäßig breit und im Wirbelbereich nicht verschmälert. Die Kardinalzähne c2 und c3 sind stark gewinkelt. Die hinteren Muskelabdrücke (Adduktor und Siphonalretraktor) sind immer voneinander getrennt.

Verbreitung

Europäisch-sibirisch.

Lebensweise

Ovale Kugelmuscheln sind wie alle Vertreter der Familie eilebendgebärend.

Lebensräume

In Sachsen wurde die Ovale Kugelmuschel bisher nur in Fließgewässern gefunden. Aus anderen Bundesländern sind aber auch Vorkommen in Seen und Teichen bekannt.

Bestandssituation

Über die Bestandssituation der Ovalen Kugelmuschel in der gesamten Bundesrepublik Deutschland ist noch zu wenig bekannt, da die Art erst seit einigen Jahren wieder als eigenständige Art angesehen wird. In Sachsen sind bisher nur wenige Exemplare in der Elbe, der Zwickauer Mulde und der Parthe gefunden worden. Da es sich hier wahrscheinlich um eine seltene Art handelt wurde sie in der Roten Liste des Freistaates als stark gefährdet eingestuft.

Literatur

  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Zettler, M. L. & Glöer, P. 2006: Zur Ökologie und Morphologie der Sphaeriidae der Norddeutschen Tiefebene. - Heldia 6 (Sonderheft 8): 1-61, Taf. 1-18.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 14.03.2022

Ovale Kugelmuschel (Sphaerium ovale), Weiße Elster bei Modelwitz, leg. F. Borleis, April 2018
(Foto: Katrin Schniebs)


Die Hauptzähne der rechten Schale bei Sphaerium ovale sind gebogen.
(Foto: Katrin Schniebs)


Der Hauptzahn der linken Schale bei Sphaerium ovale ist gebogen.
(Foto: Katrin Schniebs)


Ovale Kugelmuschel (Sphaerium ovale), Elbe in Dresden-Hosterwitz, Ende Juni 2001
(Foto: Katrin Schniebs)
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