Aufgeblasene Erbsenmuschel (Pisidium obtusale (Lamarck, 1818))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Charakteristisch für die Aufgeblasene Erbsenmuschel sind die kleinen kugeligen Schalen mit breitem und aufgeblasen wirkendem Wirbel. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal von anderen Erbsenmuschelarten sind zudem die knollige Verdickung vor Schlosszahn p2 sowie die Verdickung, die die Zähne p1 und p3 an deren Vorderende miteinander verbindet.

Merkmale

Die Schalen erwachsener Aufgeblasener Erbsenmuscheln sind klein und kugelig. Sie erreichen Längen von 2,4 bis 3,2 mm und Höhen von 2,1 bis 2,9 mm. Der Wirbel ist breit und aufgeblasen. Die Oberfläche glänzt stark und zeigt einige deutliche Wachstumslinien. Vor dem Schlosszahn p2 befindet sich eine knollige Verdickung. Die Zähne p1 und p3 sind an ihrem Vorderende durch eine Verdickung miteinander verbunden.

Verbreitung

Diese Art ist in der gesamten Paläarktis verbreitet.

Lebensweise

Trächtige Tiere wurden in Sachsen im Juli beobachtet.

Lebensräume

Bevorzugte Gewässer der Aufgeblasenen Erbsenmuschel sind Schlenken in Erlenbrüchen am Rand von Teichen und Seen, Waldtümpel und Riede.

Bestandssituation

Die Aufgeblasene Erbsenmuschel wird in der Roten Liste der Weichtiere der BRD als ungefährdet geführt. In der Roten Liste der Mollusken Sachsens ist sie als gefährdet eingestuft.

Literatur

  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Rosenbauer, A. 1995: Süßwassermolluskengesellschaft unterschiedlich genutzter Teiche in der Oberlausitz. - Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 68(8): 5-13.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Zeissler, H. 1993: Mollusken aus dem Einzugsgebiet der unteren Zschopau bei Waldheim (Sachsen). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 16(2): 221-242.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
  • Zettler, M. L. & Glöer, P. 2006: Zur Ökologie und Morphologie der Sphaeriidae der Norddeutschen Tiefebene. - Heldia 6 (Sonderheft 8): 1-61, Taf. 1-18.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 11.08.2021

Aufgeblasene Erbsenmuschel (Pisidium obtusale) von Linz (bei Schönborn), Juli 2005
(Foto: Katrin Schniebs)


Aufgeblasene Erbsenmuschel (Pisidium obtusale), Großer Himmelsteich bei Kirchberg, Mitte Mai 2017
(Foto: Katrin Schniebs)


Schlossleiste der linken Schalenklappe einer Aufgeblasenen Erbsenmuschel (Pisidium obtusale), Großer Himmelsteich bei Kirchberg, Mitte Mai 2017
(Foto: Katrin Schniebs)


Schlossleiste der rechten Schalenklappe einer Aufgeblasenen Erbsenmuschel (Pisidium obtusale), Großer Himmelsteich bei Kirchberg, Mitte Mai 2017
(Foto: Katrin Schniebs)
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