Malermuschel (Unio pictorum (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die Malermuschel unterscheidet sich von der Großen Flussmuschel und der Bachmuschel durch die fast parallel verlaufenden oberen und unteren Schalenränder sowie durch die langgestreckten und sehr schmalen Hauptzähne des Schlosses.

Merkmale

Schalen erwachsener Malermuscheln werden 7 bis 10 cm lang, selten auch noch größer. Die Schalenform ist langgestreckt. Der obere und der untere Schalenrand verlaufen fast parallel. Die Hauptzähne des Schlosses sind meist sehr lang und dünn. Die Färbung variiert von gelblich über grünlich bis schwarzbraun.

Verbreitung

Nord-, Mittel- und Nordwest-Europa, im Osten bis zum Ural, im Süden bis West-Spanien und Portugal.

Lebensweise

Die Larven (Glochidien) leben an verschiedenen Fischen.

Lebensräume

Die Malermuschel kommt hauptsächlich in Flüssen und deren Altwässern vor. Sie ist aber auch in Seen anzutreffen.

Bestandssituation

Die Bestände der Malermuschel haben etwa ab 1995 in Sachsen wieder zugenommen. 2006 wurde in der Roten Liste der Weichtiere Sachsens der Gefärdungsgrad von "vom Aussterben bedroht" auf "stark gefährdet" zurückgestuft. In der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland wird sie als gefährdete Art geführt. Außerdem gehört sie zu den durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützten Arten.

Literatur

  • Baer, O., 2002: Die Vorkommen von Unio pictorum (L.) in der Elbe bei Dresden (Bivalvia: Unionidae). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 20(2): 358–366.
  • Bößneck, U., 1999: Bemerkenswerte Kleinmuschel-Nachweise aus Fließgewässern der Oberlausitz mit Erstfund von Pisidium moitessierianum (Paladilhe, 1866) für Sachsen. – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 7/8: 131–134.
  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Neumann, E. 1893: Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. - Nachrichtsblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
  • Reibisch, Th. 1855: Die Mollusken, welche bis jetzt im Königreiche Sachsen aufgefunden wurden, nebst Angabe ihres Vorkommens und ihrer Fundorte. – Allgemeine deutsche Naturhistorische Zeitung N. F. 1: 409–432.
  • Rosenbauer, A. 1995: Süßwassermolluskengesellschaft unterschiedlich genutzter Teiche in der Oberlausitz. - Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 68(8): 5-13.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H., 1965: Theodoxus fluviatilis und Pseudanodonta complanata bei Leipzig. – Mitteilungen der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 1(6): 78–79.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 11.08.2021

Malermuschel (Unio pictorum), Spree bei Klix, 1959
(Foto: Katrin Schniebs)


Malermuschel (Unio pictorum), Alte Elbe bei Serkowitz, 1942
(Foto: Katrin Schniebs)


Schlossleiste auf der Schaleninnenseite einer Malermuschel (Unio pictorum), Alte Elbe bei Serkowitz, 1942
(Foto: Katrin Schniebs)


Schalen der Malermuschel (Unio pictorum) aus dem Speicher Radeburg II (Großteich Zschorna)
(Foto: Michael Kurth)


Schalen einer Malermuschel (Unio pictorum) aus der Kiesgrube Sporbitz (März 2019)
(Foto: Michael Kurth)


Malermuschel (Unio pictorum), Leipzig-Knauthain, Mühlgraben, Anfang Juli 2020.
(Foto: Frank Borleis)


Malermuschel (Unio pictorum), Jungtier, in der Mulde bei Bad Düben, Anfang Oktober 2021 (Unterwasseraufnahme)
(Foto: Frank Borleis)


Malermuscheln (Unio pictorum), Leipzig, Elsterflutbett, Mitte Februar 2022
(Foto: H. Otto)


Schale einer Malermuschel (Unio pictorum) an der Weißen Elster in Leipzig, März 2022
(Foto: H. Otto)


Malermuscheln (Unio pictorum), Leipzig, Elstermühlgrabenufer, Mitte Februar 2024
(Foto: H. Otto)


Malermuscheln (Unio pictorum), Leipzig, Elstermühlgrabenufer, Mitte Februar 2024
(Foto: H. Otto)
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