Diagnose
Die zylindrisch-turmförmigen stark glänzenden Gehäuse erwachsener Glatter Nadelschnecken sind wegen ihrer Größe (bei 5,5 bis 6,5
Umgängen Höhen von 2,6 bis 3,4 mm und Breiten von 1,05 bis 1,25 mm) und Form mit keiner anderen in Sachsen vorkommenden Landschneckenart verwechselbar.
Merkmale
Gehäuse erwachsener Glatter Nadelschnecken erreichen bei 5,5 bis 6,5 Umgängen Höhen von 2,6 bis 3,4 mm und Breiten von 1,05 bis 1,25 mm. Die Form ist zylindrisch-turmförmig. Frische Gehäuse sind rotbraun gefärbt und stark glänzend.
Verbreitung
Glatte Nadelschnecken sind im Bergland über das gesamte Europa verbreitet, allerdings nirgends häufig.
Lebensweise
Lebt versteckt in der Laubstreu, unter Totholz oder im Mulm von Felsspalten. Nadelschnecken ernähren sich räuberisch von den Eiern anderer Schneckenarten.
Lebensräume
Glatte Nadelschnecken kommen in mäßig feuchten Abschnitten von Laubwäldern oder an moosbedeckten Geröllhalden vor.
Bestandssituation
Die Glatte Nadelschnecke gehört mit zu den seltensten einheimischen Landschneckenarten. Sie ist sowohl in der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland als auch in der Roten Liste der Weichtiere Sachsens als gefährdet eingestuft.
Literatur
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- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
- Zeissler, H. 1961: Die Schnecken des Rabenauer Grundes bei Dresden. – Archiv für Molluskenkunde 90(1/3): 51–56.
- Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 25.04.2022
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Glatte Nadelschnecke ( Platyla polita), Rotstein, gesammelt von A. Schlechter 1938
(Foto: Katrin Schniebs)
Glatte Nadelschnecke ( Platyla polita), Rotstein, gesammelt von A. Schlechter 1938 (Orginalgröße)
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