Einfarbige Ackerschnecke (Deroceras agreste (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die Einfarbige Ackerschnecke kann nur anatomisch sicher von anderen Deroceras-Arten durch die einzelne einfache Penisanhangsdrüse und den schmal-pyramidenförmigen Stimulator im Penisinneren unterschieden werden.

Merkmale

Erwachsene Einfarbige Ackerschnecken erreichen ausgestreckt eine länge von 3,5 bis 5 cm. Sie sind weißlich, gelblich bis hellbraun gefärbt, Kopf und Fühler sind dunkler. Der farblose Körperschleim wird bei Reizung der Schnecke milchig. Eine sichere Unterscheidung von anderen Deroceras-Arten ist nur anatomisch möglich. Die Penisanhangsdrüse ist einzeln und einfach, der Stimulator im Penisinneren ist schmal-pyramidenförmig.

Verbreitung

Westliche Palaearktis. Da die Einfarbige Ackerschnecke früher nicht von der Genetzten Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) unterschieden bzw. mit dieser verwechselt wurde, ist die genaue Verbreitung noch ungenügend bekannt.

Lebensweise

Einfarbige Ackerschnecken haben Gelege von 7 bis 40 wasserklaren kugelförmigen Eiern. Die Jungtiere schlüpfen nach 16 bis 25 Tagen und sind in den ersten 24 Stunden völlig farblos.

Lebensräume

Vom Menschen relativ wenig beeinflusste Lebensräume wie Wald- und Nasswiesen sind bevorzugter Lebensraum der Einfarbigen Ackerschnecke. Im Kulturgelände ist sie eher selten.

Bestandssituation

Die Einfarbige Ackerschnecke ist im Freistaat Sachsen wahrscheinlich nicht gefährdet.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Vater, G. , 1996: Comparative investigation of different stages of embryonic development of Deroceras laeve (O. F. Müller 1774) and Deroceras agreste (Linnaeus 1758). – Malacological Reviev, Supplement 6: 53–54.
  • Zeissler, H., 1984: Mollusken im Naturschutzgebiet "Wölperner Torfwiesen" und der südlich anschließenden Talböschung (Kreis  Eilenburg). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 10(1): 39–47.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 20.06.2019

Einfarbige Ackerschnecke (Deroceras agreste), Wachtnitz, Anfang Oktober 2013
(Foto: Katrin Schniebs)


Einfarbige Ackerschnecke (Deroceras agreste), Wölperner Torfwiesen, Anfang Oktober 2021; das Tier wurde anatomisch bestimmt.
(Foto: Katrin Schniebs)


Penis einer Einfarbigen Ackerschnecke (Deroceras agreste), der rote Pfeil weist auf die einfache Penisanhangsdrüse. Wölperner Torfwiesen, Anfang Oktober 2021
(Foto: Katrin Schniebs)
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