Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata (Montagu, 1803))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die Glatte Schließmundschnecke ist die einzige einheimische Schließmundschneckenart, die bei einer Gehäusehöhe von 15 bis 17 mm ausgewachsener Exemplare bei Betrachtung mit dem bloßen Auge als völlig glatt erscheint.

Merkmale

Gehäusehöhe 15 bis 17 mm, Gehäusebreite bis 4 mm. Gehäuse lebender Schnecken gelblich-braun bis kirschrot, leicht durchscheinend, Oberfläche nicht gerippt, sondern nur bei großer Vergrößerung fein gestreift, mit bloßem Auge als völlig glatt erscheinend.

Verbreitung

Europa.

Lebensweise

Die Paarung erfolgt im August. Die Jungtiere schlüpfen aus den 10-15 weißen rundlichen Eiern Ende September bis Anfang Oktober. Glatte Schließmundschnecken ernähren sich überwiegend von welken Pflanzenteilen. Normalerweise halten sich die Schnecken in der Bodenstreu auf. Bei sehr feuchter Witterung kriechen sie jedoch oft an Bäumen empor.

Lebensräume

Die Glatte Schließmundschnecke lebt überwiegend in feuchten Laub- und Mischwäldern, sowohl an feuchten als auch an trockeneren Standorten, auch an Felsen.

Bestandssituation

In Sachsen nicht gefährdet. Die Glatte Schließmundschnecke ist in geeigneten Lebensräumen neben der Gemeinen Schließmundschnecke die häufigste Schließmundschneckenart im Freistaat.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Bößneck, U. 1996: Mollusken-Lebensgemeinschaften an 52 thüringischen und sächsischen Burgstellen – ein Beitrag zur Wirbellosen-Faunistik an alten Siedlungsplätzen. – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 18(9): 83–106.
  • Bogon, K. (1990): Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Pfitzner, I. 1953: Beitrag zur Molluskenfauna des Elbsandsteingebirges. - Mitteilungen der Berliner Malakologen 1/2: 23-25.
  • Ritter, L. 1956: Ein Beitrag zur Molluskenfauna der Görlitzer Umgebung: Zusammenstellung der auf der Landeskrone vorkommenden Schnecken. – Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 35(1): 129–133.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Vohland, A. 1908: Streifzüge im östlichen Erzgebirge. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 40(4): 163-173.
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H. 1993: Mollusken aus dem Einzugsgebiet der unteren Zschopau bei Waldheim (Sachsen). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 16(2): 221-242.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.

Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.11.2023

Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata), bei Obervogelgesang, September 2013
(Foto: Katrin Schniebs)


Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata), Rochsburg, Burgberg, gesammelt von R. Haldemann 1984-86, Gehäusemündung
(Foto: Katrin Schniebs)


Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata), Wildenfels, Juli 2014
(Foto: Katrin Schniebs)


Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata) mit abgescheuertem Gehäuse, Schkeuditzer Wald, Mai 2017
(Foto: Frank Borleis)


Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata), Althirschstein, Mitte Mai 2014
(Foto: Katrin Schniebs)


Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata), Kämmereiforst bei Pressen, Anfang Oktober 2021
(Foto: Frank Borleis)


Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata), Kämmereiforst bei Pressen, Anfang Oktober 2021
(Foto: Frank Borleis)


Glatte Schließmundschnecke (Cochlodina laminata), Elsterberg, Steinicht, Anfang Juli 2020
(Foto: Frank Leo)
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