Gerippte Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis (C. Pfeiffer, 1828))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Auf weißlichem oder gelblichen Grund befinden sich vier bis fünf Bänder in verschiedenen Brauntönen. Die Oberfläche ist im Vergleich zur Hain- und zur Garten-Schnirkelschnecke gröber und deutlich rippenartig gestreift. Mundsaum und Nabel sind bräunlich gefärbt.

Merkmale

Die Gehäuse erwachsener Gerippter Bänderschnecken erreichen mit 5,5 bis 6 gut gewölbten Umgängen eine Höhe von 17 bis 21 mm und eine Breite von 20 bis 25 mm. Die Form ist kugelig mit stark erhobenem, konischem Gewinde. Die Oberfläche ist mit einer rippenartigen Streifung versehen. Auf weißlichem oder gelblichen Grund befinden sich vier bis fünf Bänder in verschiedenen Brauntönen. Mundsaum und Nabel sind ebenfalls bräunlich gefärbt.

Verbreitung

Südosteuropa. Das Elbtal von Wehlen bis Riesa ist der nördlichste Zipfel des Verbreitungsgebietes in Sachsen.

Lebensweise

Bei großer Trockenheit halten die Tiere Trockenschlaf. Dabei sitzen sie meist an verschiedensten Pflanzen.

Lebensräume

Die Gerippte Schnirkelschnecke lebt in steppenähnlichen Biotopen sowie in lichten Gebüschen warmer Täler.

Bestandssituation

Im Freistaat Sachsen gilt die Gerippte Bänderschnecke als verschollen bzw. ausgestorben. In der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland wird sie als vom Aussterben bedroht geführt.

Literatur

  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Jaeckel, S. 1937: Zur Molluskenfauna der Sächsischen Schweiz. Archiv für Molluskenkunde 69(1/2): 218-224.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Neumann, E. 1893: Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. Nachrichtsblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
  • Reibisch, Th. 1855: Die Mollusken, welche bis jetzt im Königreiche Sachsen aufgefunden wurden, nebst Angabe ihres Vorkommens und ihrer Fundorte. – Allgemeine deutsche Naturhistorische Zeitung N. F. 1: 409–432.
  • Reibisch, Th. 1862: Über Conchylien, Paludina vivipara etc. Sitzungsberichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS 1862 (10-12): 230-231.
  • Rossmässler, E. A. 1835: Iconographie der Land- und Süßwasser-Mollusken mit vorzüglicher Berücksichtigung der europäischen noch nicht abgebildeten Arten. Bd. I, Heft 1. Arnoldische Buchhandlung, Dresden, Leipzig. 132 S.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Vohland, A. 1906: Die Land- und Süßwassermollusken des Triebisch-Fluß- und Bachgebietes mit Berücksichtigung der im Robschützer Kalktuff vorkommenden Fossilien. - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 33: 30-77.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 31.03.2022

Gerippte Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis), Radebeul-Zitzschewig, vor 1900
(Foto: Katrin Schniebs)


Die Gehäuse der Gerippten Schnirkelschnecke (Cepaea vindobonensis) sind deutlich gröber gerippt als die Gehäuse der Hain- und der Garten-Schnirkelschnecke
(Foto: Katrin Schniebs)
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