Die weißlich durchscheinenden frischen Gehäuse erwachsener Weißer
Scheibchenschnecken erreichen mit 3,5 bis 4 Umgängen einen Durchmesser
von ca. 3 mm und eine Höhe von etwa 1,2 mm. Von den Gehäusen der einheimischen Kristallschnecken (Gattung Vitrea) unterscheiden sie sich am einfachsten durch den viel weiteren und perspektivischen Nabel. Die sehr ähnliche Grünliche Scheibchenschnecke (Lucilla scintilla) wurde bisher in Sachsen noch nicht nachgewiesen. Sie unterscheidet sich von der Weißen Scheibchenschnecke durch ein etwas höheres Gewinde, den weiteren Nabel und das gelblich-bräunliche Periostracum bei frischen Gehäusen.
Merkmale
Die sehr flachen und fast scheibenförmigen Gehäuse erwachsener Weißer Scheibchenschnecken erreichen mit 3,5 bis 4 Umgängen einen Durchmesser von ca. 3 mm und eine Höhe von etwa 1,2 mm. Frische Gehäuse sind weißlich und weisen eine Spiralskulptur auf, die bei sehr starker Vergrößerung sichtbar wird. Bei älteren Leergehäusen ist die Spiralskulptur oft nur noch stellenweise vorhanden. Der Nabel ist weit und perspektivisch, d. h. alle Umgänge bis zum Embryonalgehäuse sind sichtbar.
Verbreitung
Holarktisch.
Lebensweise
Die Weiße Scheibchenschnecke lebt wahrscheinlich unterirdisch.
Lebensräume
Die meisten Nachweise der Weißen Scheibchenschnecke stammen aus der Umgebung von Ortschaften.
Bestandssituation
Die sehr kleinen Gehäuse der nach Europa wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts eingeschleppten Art sind schwierig zu finden, deshalb sind bis jetzt nur einige wenige Funde aus Sachsen bekannt.
Literatur
- Haldemann, R. 1990: Die Gastropodenfauna des Burgberges Rochsburg bei Karl-Marx-Stadt, mit Neufund von Helicodiscus singleyanus (Pilsbry) für die Fauna der DDR. – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 15(1): 73–80.
- Horsak, M., Steffek, J., Cejka, T., Lozek, V. Jurickova, L. 2009: Occurrence of Lucilla scintilla (R. T. Lowe, 1852) and Lucilla singleyana (Pilsbry, 1890) in the Czech and Slovak Republics - with remarks how to distinguish these two non-native minute snails. Malacologica Bohemoslovaca 8: 24-27.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
- Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 12.07.2018