Große Laubschnecke (Euomphalia strigella (Draparnaud, 1801))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Merkmale

Die gedrückt kugeligen Gehäuse erwachsener Großer Laubschnecken erreichen mit 5 bis 6 gewölbten Umgängen eine Höhe von 10 bis 12 mm und eine Breite von 12 bis 18 mm. Die letzte Windung fällt zur Mündung hin deutlich ab. Die Gehäuseoberfläche ist stark und unregelmäßig gestreift. Die leicht elliptische Mündung weist eine gut entwickelte weiße Lippe auf. Der relativ weite Nabel nimmt etwa ein Fünftel des Gehäusedurchmessers ein. Die Färbung reicht von gelblich bis hellbraun.

Verbreitung

Ost-mitteleuropäisch.

Lebensweise

Diese Art hält sich hauptsächlich am Boden auf, wo sie sich bei Trockenheit unter Steinen oder im Wurzelfilz des Pflanzenwuchses versteckt. Nur nach Regen kriechen die Tiere umher. Große Laubschnecken ernähren sich überwiegend von abgestorbenen und verrottenden Pflanzenteilen aber auch von frischen Kräutern. Die Fortpflanzung findet zwischen April und Mitte Mai statt.

Lebensräume

Die Große Laubschnecke bewohnt überwiegend warme, trockene und besonnte Standtorte, wie z. B. gebüschbestandene Trocken- und Halbtrockenrasen, lichte Laub- und Mischwälder.

Bestandssituation

In der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland wurde die Große Laubschnecke in die Kategorie "Gefährdung unbekannten Ausmaßes" eingestuft. Im Freistaat Sachsen ist diese Art stark gefährdet.

Literatur

  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Kreglinger, C. 1870: Systematisches Verzeichnis der in Deutschland lebenden Binnen-Mollusken. Wiesbaden. 403 S.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H. 1994: Mollusken in und bei dem Flächennaturdenkmal "Alte Halde" bei Ostrau, Kreis Döbeln (Sachsen). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 17(1): 91–98.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.02.2022

Große Laubschnecke (Euomphalia strigella), Rotstein, gesammelt von Kurt Büttner, 1938.
(Foto: Katrin Schniebs)


Große Laubschnecke (Euomphalia strigella), Rotstein, gesammelt von Kurt Büttner, 1938, Gehäuseoberseite.
(Foto: Katrin Schniebs)


Große Laubschnecke (Euomphalia strigella), Rotstein, gesammelt von Kurt Büttner, 1938, Gehäuseunterseite.
(Foto: Katrin Schniebs)
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