Bierschnegel (Limacus flavus (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die bis zu 10 cm langen Bierschnegel unterscheiden sich von den übrigen einheimischen Nacktschneckenarten durch die gelbe Grundfärbung des Körpers mit kleinen hellgrauen Flecken und die blau bis blaugrau gefärbten Fühler.

Merkmale

Erwachsene Bierschnegel können 7,5 bis 10 cm lang werden. Die Körperfärbung ist gelblich mit kleinen hellgrauen Flecken, die Fühler sind blau oder blaugrau. Die Kriechsohle zeigt eine gelblichweiße Färbung und sondert einen farblosen Schleim ab. Der Schleim der Körperoberfläche ist gelb.

Verbreitung

Süd- und Westeuropa, ursprünglich wahrscheinlich im Mittelmeergebiet.

Lebensweise

Nachts verlassen Bierschnegel ihre Tagverstecke und kriechen in deren Umgebung herum.

Lebensräume

Alte feuchte Keller und Gewölbe (z. B. Bier- und Vorratskeller) sind bevorzugte Verstecke für den Bierschnegel. Die Art wurde aber auch schon in Küchen und Schuppen, seltener in Gärten beobachtet.

Bestandssituation

Der Bierschnegel wird sowohl in der Roten Liste der BRD als auch in der Roten Liste der Weichtiere Sachsens als vom Aussterben bedroht geführt. Da wegen der Gebäudesanierung kaum noch feuchte Keller vorhanden sind und die Vorratshaltung von Kartoffeln, Kohl, Äpfeln etc. in Kellern ebenfalls stark zurückgegangen ist, sind auch die Bestände des Bierschnegels stark zurückgegangen.

Literatur

  • Baade, H., 1989: Der Bierschnegel (Limax flavus L.) bei Altenburg und Probleme seiner Häufigkeitsentwicklung in der Gegenwart. – Mauritiana (Altenburg) 12(2): 329–330.
  • Baade, H., 2003: Die Verbreitung von Limacus flavus (Linnaeus, 1758) in Ostdeutschland (Gastropoda: Stylommatophora: Limacidae). – Malakologische Abhandlungen 21: 91–121.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Neumann, E. (1893): Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. - Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 12.07.2018

Bierschnegel (Limacus flavus), gefunden in Dresden im Februar 2006
(Foto: Katrin Schniebs)


Bierschnegel (Limacus flavus), Reichenberg, Garten, Anfang September 2023
(Foto: P. Herzog)


Bierschnegel (Limacus flavus), Reichenberg, Garten, Ende September 2023
(Foto: P. Herzog)
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