Die Dunkle Sumpfschnecke kann nur anatomisch anhand ihrer zwei Prostatafalten sicher von den beiden übrigen einheimischen Sumpfschneckenarten unterschieden werden.
Merkmale
Gehäuse erwachsener Dunkler Sumpschnecken erreichen mit 6 bis 8 Umgängen Höhen von 10 bis 25 mm und Breiten von 5,5 bis 11,5 mm. Zur Unterscheidung von den beiden anderen einheimischen Sumpfschneckenarten können nur anatomische Merkmale herangezogen werden: Die Prostata weist 2 Falten auf und das Längenverhältnis von Praeputium zu Phallotheca beträgt etwa 3:1.
Verbreitung
Wahrscheinlich paläarktisch.
Lebensweise
Lebensräume
Dunkle Sumpfschnecken wurden bisher im Freistaat Sachsen fast ausschließlich in pflanzenreichen Schlenken von Erlenbrüchen gefunden. Eine Ausnahme bildet das Speicherbecken Lobstädt als bisher einzigem großen Gewässer, wo die Art im Schilfgürtel gefunden wurde.
Bestandssituation
Gesicherte Nachweise aus Sachsen stammen erst aus der Zeit nach 1990. Literaturangaben und Gehäusefunde vor 1990 ohne anatomische Überprüfung sind kritisch zu bewerten, da die drei einheimischen Stagnicola-Arten anhand der Gehäuse nicht sicher unterschieden werden können.
Die Verbreitung in Sachsen ist noch ungenügend bekannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich aber um eine relativ seltene Schneckenart. In der Roten Liste der Weichtiere im Freistaat Sachsen wird sie als stark gefährdete Art geführt.
Literatur
- Glöer, P. 2002: Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas.
Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. In: Die Tierwelt
Deutschlands. 73. Teil. ConchBooks, Hackenheim. 327 S.
- Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die
Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland.
Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
- Pohl, A. 2013: Bericht über die 29. Regionaltagung des Arbeitskreises Ost der DMG vom 16.–18. September 2011 in Bad Elster (Vogtland). - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 89: 47–53.
- Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von
Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum
für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege
2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 12.04.2023