Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Gehäuse erwachsener Spitzhornschnecken mit Höhen von bis zu 54 mm und einer Breite bis zu 27 mm können auf Grund ihrere Größe eigentlich mit keiner anderen einheimischen Süßwasserschneckenart verwechselt werden. Für die Unterscheidung jüngerer Exemplare von den einheimischen Sumpfschneckenarten (Gattung Stagnicola) bedarf es etwas Erfahrung. Meist sind die Jungtiere der Spitzhornschnecke schlanker und die Umgänge sind weniger gewölbt als bei den Sumpfschnecken.

Merkmale

Gehäuse erwachsener Tiere erreichen eine Höhe von bis zu 54 mm und eine Breite von 27 mm bei bis zu 7,5 Umgängen. Das Gewinde ist meist lang und spitz ausgezogen. Der letzte Umgang ist deutlich stärker gewölbt als die vorhergehenden.

Verbreitung

Holarktisch.

Lebensweise

Diese Art kann ein Alter von zwei Jahren erreichen. Spitzhornschnecken pflanzen sich von Ende April/Anfang Mai bis Anfang Oktober fort. Längeres Trockenfallen des Wohngewässers von ein bis zwei Monaten können Spitzhornschnecken durch Ausbildung von Schleimlamellen in der Gehäusemündung überdauern.

Lebensräume

Spitzhornschnecken leben hauptsächlich in pflanzenreichen stehenden und langsam fließenden Gewässern.

Bestandssituation

Die Spitzhornschnecke gehört zu den häufigen im Freistaat Sachsen vorkommenden Süßwasserschnecken.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Glöer, P. 2002: Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas. Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. In: Die Tierwelt Deutschlands. 73. Teil. ConchBooks, Hackenheim. 327 S.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
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  • Müller. Th. L., 2002: Wiederfund von Bithynia leachii (Sheppard, 1823) in Sachsen (Gastropoda: Prosobranchia: Bithyniidae). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 20(2): 325–331.
  • Rosenbauer, A. 1995: Süßwassermolluskengesellschaft unterschiedlich genutzter Teiche in der Oberlausitz. - Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 68(8): 5-13.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Wichmann, Th. 1877: Zur Molluskenfauna von Zwickau. - Jahresbericht des Vereins für Naturkunde zu Zwickau 1876: 30-34.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 15.12.2021

Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Sachsendorf, Juni 2008
(Foto: Katrin Schniebs)


Spitzhornschnecken (Lymnaea stagnalis) in einem künstlich angelegten Teich in Zwickau/Eckersbach
(Foto: A. Frenzel)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Lieske, 1994
(Foto: Katrin Schniebs)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Speicherbecken Witznitz, Juli 2005
(Foto: Katrin Schniebs)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Speicherbecken Witznitz, Juli 2005
(Foto: Katrin Schniebs)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Bröthen, Anfang Juni 2015
(Foto: Katrin Schniebs)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis) mit dem Fuß an der Wasseroberfläche entlangkriechend, Trebsen, Juli 2008
(Foto: Katrin Schniebs)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Bröthen, Anfang Juni 2015
(Foto: Katrin Schniebs)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis) im Dresdner Silbersee, Juni 2016
(Foto: Andrea Oertel)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Leipzig Elsterbecken, September 2016
(Foto: Frank Borleis)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Leipzig Elsterbecken, September 2016
(Foto: Frank Borleis)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Schkeuditz, NSG Luppeaue, Papitzer Lachen, Juni 2017
(Foto: Frank Borleis)


Spitzhorn (Lymnaea stagnalis), Schkeuditz, Papitzer Lachen, auf steigenden Wasserstand wartend, 2017
(Foto: Frank Borleis)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Lehdenteich bei Ilkendorf, April 2018
(Foto: Andreas Hurtig)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis) in der Neuen Luppe nordwestlich von Leipzig. September 2018
(Foto: Frank Borleis)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), ausgesprochen großes Tier mit tonnenförmigem letztem Gehäuse-Umgang. Neue Luppe bei Schkeuditz. September 2018
(Foto: Frank Borleis)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Rohrbacher Teiche, Anfang Mai 2022
(Foto: H. Otto)


Spitzhornschnecke (Lymnaea stagnalis), Moritzburg, Mitte Juli 2023
(Foto: M. Böhme)
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