Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi (H. Beck, 1837))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Die Gehäuse erwachsener Großer Glanzschnecken sind mit einer Gehäusebreite von 11 bis 16 mm bei 5,5 bis 6 Umgängen meist deutlich größer als die der Keller-Glanzschnecke (Oxychilus cellarius). Sie glänzen weniger stark als die frischen Gehäuse der Keller-Glanzschnecke und unterscheiden sich außerdem durch den sich rasch zur Mündung hin erweiternden letzten Umgang, der an der Mündung mehr als doppelt so breit ist wie der vorletzte an der selben Stelle.

Merkmale

Die scheibenförmigen Gehäuse erwachsener Großer Glanzschnecken erreichen mit 5,5 bis 6 Umgängen eine Gehäusebreite von 11 bis 16 mm. Sie sind schwach bräunlich-gelblich gefärbt und glänzen nicht sehr stark. Der letzte Umgang erweitert sich zur Mündung hin relativ schnell. Der offene Nabel ist mäßig tief.

Verbreitung

Westliches Mittelmeergebiet und Westeuropa.

Lebensweise

Die Nahrung Großer Glanzschnecken besteht sowohl aus pflanzlicher als auch aus tierischer Kost: Sie ernähren sich von frischen Kräutern und jungen Nackt- sowie Gehäuseschnecken. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von 8 bis 9 Monaten ein. Die Eiablage erfolgt von Juli bis in den Winter hinein. Ein Gelege kann 3 bis 10, maximal 18 Eier enthalten.

Lebensräume

In Laub- und Mischwäldern an feuchten Stellen, auch zwischen Felsen oder an Mauern. Kommt auch in Gärten und Gewächshäusern vor.

Bestandssituation

Die Große Glanzschnecke ist eine relativ häufige Gehäuseschneckenart.

Literatur

  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Bössneck, U. 1996: Mollusken-Lebensgemeinschaften an 52 thüringischen und sächsischen Burgstellen – ein Beitrag zur Wirbellosen-Faunistik an alten Siedlungsplätzen. – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 18(9): 83–106.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
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  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Matzke, M. & Wetzel, H., 1969: Oxychilus draparnaudi in Merseburg bei Halle und in Pockau (Erzgebirge). – Mitteilungen der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 2(15): 134–135.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Zeissler, H. 1993: Mollusken aus dem Einzugsgebiet der unteren Zschopau bei Waldheim (Sachsen). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 16(2): 221-242.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 20.06.2019

Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi), Rochsburg, gesammelt von R. Haldemann 1984/86
(Foto: Katrin Schniebs)


Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi), Remse, Mitte September 2014
(Foto: Katrin Schniebs)


Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi) im Apitzschwald Leipzig, 2015
(Foto: Frank Borleis)
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