Diagnose
Wie der deutsche Artname schon sagt, ist sie die kleinste der einheimischen Aegopinella-Arten. Die schwach glänzenden, durchscheinenden und meist bräunlich gefärbten Gehäuse sind ausgewachsen, wenn sie bei etwa 3,5 Umgängen eine Breite von 3,5 bis 5,0 mm erreichen. Sie weisen, wie alle einheimischen Vertreter der Gattung, eine gegitterte Oberflächenskulptur auf, die bei starker Vergrößerung (ca. 50 fach) sichtbar wird.
Von den Jungtieren der anderen Aegopinella-Arten sind die Gehäuse der Kleinen Glanzschnecke durch die engeren Windungen unterscheidbar, was jedoch etwas Erfahrung voraussetzt.
Merkmale
Die Gehäuse erwachsener Kleiner Glanzschnecken erreichen bei 3,5 Umgängen eine Breite von 3,5 bis 5,0 mm. Sie sind schwach glänzend, durchscheinend und meist bräunlich gefärbt, es kommen jedoch auch farblose Gehäuse vor. Charakteristisch, wie bei den anderen einheimischen Aegopinella-Arten, ist die bei starker Vergrößerung (ca. 50fach) sichtbare, gegitterte Oberflächenskulptur (Spirallinien kreuzen die feinen Streifen der Gehäuseoberfläche). Der Gehäusenabel liegt etwas exzentrisch. Er ist etwas perspektivisch und sein Durchmessser nimmt etwa ein Viertel der Gehäusebreite ein.
Verbreitung
Europäisch.
Lebensweise
Diese Glanzschneckenart lebt hauptsächlich in der Laub- und Humusschicht ihrer Lebensräume, man findet sie dort auch unter Totholz.
Lebensräume
Kleine Glanzschnecken kommen hauptsächlich in mäßig feuchten Abschnitten von Laub- und Mischwäldern vor, jedoch auch in Gebüschen und Feldgehölzen.
Bestandssituation
Die Kleine Glanzschnecke ist im Freistaat Sachsen weit verbreitet.
Literatur
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- Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.09.2020
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Kleine Glanzschnecke ( Aegopinella pura), Müglitztal oberhalb Weesenstein, Anfang Mai 2017
(Foto: Katrin Schniebs)
Kleine Glanzschnecke ( Aegopinella pura), Müglitztal oberhalb Weesenstein, Anfang Mai 2017 (Orginalgröße)
Kleine Glanzschnecke ( Aegopinella pura), bei Bärenstein, April 2004
(Foto: Katrin Schniebs)
Kleine Glanzschnecke ( Aegopinella pura), bei Bärenstein, April 2004 (Orginalgröße)
Frisches Leergehäuse der Kleinen Glanzschnecke ( Aegopinella pura), bei Bärenstein, April 2004
(Foto: Katrin Schniebs)
Frisches Leergehäuse der Kleinen Glanzschnecke ( Aegopinella pura), bei Bärenstein, April 2004 (Orginalgröße)
Kleine Glanzschnecke ( Aegopinella pura), Halsbach bei Jägerhaus, historische Aufsammlung von Dr. Kurt Büttner vor 1950
(Foto: Katrin Schniebs)
Kleine Glanzschnecke ( Aegopinella pura), Halsbach bei Jägerhaus, historische Aufsammlung von Dr. Kurt Büttner vor 1950 (Orginalgröße)
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