Gelippte Tellerschnecke (Anisus spirorbis (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Von der ähnlichen Weißmündigen Tellerschnecke (Anisus leucostoma) unterscheiden sich die Gehäuse der Gelippten Tellerschnecke hauptsächlich durch das Verhältnis von Gehäusebreite zu Gehäusehöhe: Bei der Gelippten Tellerschnecke beträgt es 4,0 bis 4,5, bei der Weißmündigen Tellerschnecke dagegen 4,9 bis 5,5. Der letzte Umgang ist bei der Gelippten Tellerschnecke etwa um die Hälfte breiter als der vorletzte, bei der Weißmündigen Tellerschnecke ist der letzte Umgang kaum breiter als der vorletzte.

Merkmale

Gehäuse ausgewachsener Gelippter Tellerschnecken erreichen mit 4,5 Umgängen eine Höhe von 1 bis 1,4 mm und eine Breite von 4 bis 5,5 mm. Das Verhältnis von Gehäusebreite zu Gehäusehöhe beträgt 4,0 bis 4,5. Sie sind im frischen Zusatnd hellhornfarben, durchscheinend, fein gestreift und glänzend. Die Umgänge nehmen erst langsam und dann deutlich zu, so dass der letzte Umgang etwa um die Hälfte breiter ist als der vorletzte. 

Verbreitung

Paläarktisch.

Lebensweise

Trocknet das Wohngewässer aus, dann halten Gelippte Tellerschnecken Trockenruhe.

Lebensräume

Gelippte Tellerschnecken kommen nur in kleinen, zeitweilig trockenfallenden Gewässern vor.

Bestandssituation

Die Gelippte Tellerschnecke wird in der Roten Liste der Weichtiere der BRD als stark gefährdet geführt. Für den Freistaat Sachsen wurde sie als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Literatur

  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Glöer, P. 2002: Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas. Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. In: Die Tierwelt Deutschlands. 73. Teil. ConchBooks, Hackenheim. 327 S.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Neumann, E. (1893): Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. - Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
  • Reibisch, Th. 1855: Die Mollusken, welche bis jetzt im Königreiche Sachsen aufgefunden wurden, nebst Angabe ihres Vorkommens und ihrer Fundorte. – Allgemeine deutsche Naturhistorische Zeitung N. F. 1: 409–432.
  • Rosenbauer, A. 1995: Süßwassermolluskengesellschaft unterschiedlich genutzter Teiche in der Oberlausitz. - Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 68(8): 5-13.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 11.08.2021
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