Diagnose
Von den anderen beiden in Sachsen vorkommenden mützenförmigen Süßwasserschnecken unterscheidet sich die Flussnapfschnecke durch die nur kaum merklich nach hinten rechts gebogene Gehäusespitze. Bei der Teichnapfschnecke (Acroloxus lacustris) ist die Gehäusespitze nach hinten links gebogen. Die Flache Septenmützenschnecke (Ferrissia clessiniana) besitzt eine sehr deutlich nach hinten rechts gebogene Gehäusespitze.
Merkmale
Die mützenförmigen Gehäuse erwachsener Flussnapfschnecken erreichen eine Höhe von 2 bis 3,5 mm und eine Länge von 3,5 bis 8 mm. Die Gehäusespitze befindet sich etwa in der Mitte der Gehäuseachse und ist nach hinten gebogen. Nur bei genauer Betrachtung sieht man, dass die Spitze ganz leicht nach rechts geneigt ist.
Verbreitung
Die Flussnapfschnecke ist in Europa weit verbreitet.
Lebensweise
Flussnapfschnecken sitzen meist an oder unter größeren Steinen, wo sie den Algenaufwuchs abweiden.
Lebensräume
Flussnapfschnecken kommen hauptsächlich in fließenden Gewässern vor. In großen Seen sind sie in der Brandungszone zu finden.
Bestandssituation
In Sachsen haben die Bestände der Flussnapfschnecke nach 1995 deutlich zugenommen.
Literatur
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Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 10.09.2020
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Flussnapfschnecke ( Ancylus fluviatilis), Zwickauer Mulde oberhalb Stein, Anfang Mai 2014
(Foto: Katrin Schniebs)
Flussnapfschnecke ( Ancylus fluviatilis), Zwickauer Mulde oberhalb Stein, Anfang Mai 2014 (Orginalgröße)
Flussnapfschnecke ( Ancylus fluviatilis), Elbe in Dresden-Zschieren, Anfang Juni 2017
(Foto: Katrin Schniebs)
Flussnapfschnecke ( Ancylus fluviatilis), Elbe in Dresden-Zschieren, Anfang Juni 2017 (Orginalgröße)
Flussnapfschnecke ( Ancylus fluviatilis), Leipzig, Neue Luppe, Mai 2019
(Foto: Frank Borleis)
Flussnapfschnecke ( Ancylus fluviatilis), Leipzig, Neue Luppe, Mai 2019 (Orginalgröße)
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