Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis O. F. Müller, 1774)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Von den anderen beiden in Sachsen vorkommenden mützenförmigen Süßwasserschnecken unterscheidet sich die Flussnapfschnecke durch die nur kaum merklich nach hinten rechts gebogene Gehäusespitze. Bei der Teichnapfschnecke (Acroloxus lacustris) ist die Gehäusespitze nach hinten links gebogen. Die Flache Septenmützenschnecke (Ferrissia clessiniana) besitzt eine sehr deutlich nach hinten rechts gebogene Gehäusespitze.

Merkmale

Die mützenförmigen Gehäuse erwachsener Flussnapfschnecken erreichen eine Höhe von 2 bis 3,5 mm und eine Länge von 3,5 bis 8 mm. Die Gehäusespitze befindet sich etwa in der Mitte der Gehäuseachse und ist nach hinten gebogen. Nur bei genauer Betrachtung sieht man, dass die Spitze ganz leicht nach rechts geneigt ist.

Verbreitung

Die Flussnapfschnecke ist in Europa weit verbreitet.

Lebensweise

Flussnapfschnecken sitzen meist an oder unter größeren Steinen, wo sie den Algenaufwuchs abweiden.

Lebensräume

Flussnapfschnecken kommen hauptsächlich in fließenden Gewässern vor. In großen Seen sind sie in der Brandungszone zu finden.

Bestandssituation

In Sachsen haben die Bestände der Flussnapfschnecke nach 1995 deutlich zugenommen.

Literatur

  • Biemelt, A., Kroker, J., Paul, M., Völker, F., Jenemann, K. 2012: Bericht über die Durchführung und Ergebnisse der Qualitätssicherungsmaßnahmen 2012. Herausgeber: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie & Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft. 19 S.
  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Fechter, R. & Falkner, G. 1990: Weichtiere. Europäische Meeres- und Binnenmollusken. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag, München. 287 S.
  • Glöer, P. 2002: Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas. Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. In: Die Tierwelt Deutschlands. 73. Teil. ConchBooks, Hackenheim. 327 S.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Neumann, E., 1893: Die Conchylien von Chemnitz und seiner Umgegend. - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz 12 (1889-1892): 51-54.
  • Neumann, E. 1893: Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. - Nachrichtsblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 25: 47-64.
  • Pfitzner, I. 1953: Beitrag zur Molluskenfauna des Elbsandsteingebirges. - Mitteilungen der Berliner Malakologen 1/2: 23-25.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 10.09.2020

Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis), Zwickauer Mulde oberhalb Stein, Anfang Mai 2014
(Foto: Katrin Schniebs)


Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis), Elbe in Dresden-Zschieren, Anfang Juni 2017
(Foto: Katrin Schniebs)


Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis), Leipzig, Neue Luppe, Mai 2019
(Foto: Frank Borleis)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 33546 Beobachtungen
  • 11585 Onlinemeldungen
  • 229 Steckbriefe
  • 1162 Fotos
  • 217 Arten mit Fund
  • 206 Arten mit Fotos
  • Liste der Autoren