Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Eine sichere Unterscheidung der Gemeinen Bernsteinschnecke von Exemplaren der Schlanken und Rötlichen Bernsteinschnecke mit ähnlich großen Gehäusen ist nur anatomisch möglich.

Merkmale

Die glänzenden Gehäuse erwachsener Gemeiner Bernsteinschnecken erreichen bei 3 bis 3,75 Umgängen Höhen von 16 bis 22 mm (selten bis 24 mm) und Breiten von 8 bis 12 mm. Sie sind dünnwandig, meist sehr zerbrechlich, und am häufigsten bernsteinfarben, seltener grünlich-gelb. Die gelblichgrauen oder manchmal auch schwärzlichen Weichkörper scheinen durch die Gehäuse hindurch. Schlankere Exemplare können oft nur anatomisch von der Schlanken und der Rötlichen Bernsteinschnecke unterschieden werden.

Verbreitung

Europa und Sibirien.

Lebensweise

Gemeine Bernsteinschnecken ernähren sich von verrottenden und grünen Pflanzenteilen. Die Fortpflanzungszeit liegt zwischen Mai und August. Die gallertigen Gelege enthalten 50 bis 70 Eier von 1,0 bis 1,9 mm Durchmesser. Den Winter verbringen die Tiere ider Bodenstreu zwischen feuchten, vermodernden Pflanzen.

Lebensräume

Die Gemeine Bernsteinschnecke bewohnt feuchte Biotope aller Art: Uferbereiche von fließenden oder stehenden Gewässern, Moore, Sümpfe, Auwälder und Feuchtwiesen.

Bestandssituation

Die Gemeine Bernsteinschnecke ist im Freistaat Sachsen sehr häufig.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Pfitzner, I. 1953: Beitrag zur Molluskenfauna des Elbsandsteingebirges. - Mitteilungen der Berliner Malakologen 1/2: 23-25.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Zeissler, H., 1984: Mollusken im Naturschutzgebiet "Wölperner Torfwiesen" und der südlich anschließenden Talböschung (Kreis  Eilenburg). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 10(1): 39–47.
  • Zeissler, H. 1993: Mollusken aus dem Einzugsgebiet der unteren Zschopau bei Waldheim (Sachsen). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 16(2): 221-242.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.09.2020

Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Dresden, September 2012, Tier anatomisch bestimmt
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris) mit "Fühlermaden" (Larven der Saugwurmgattung Leucochloridium), Hermsdorf bei Oberlungwitz, Juni 2009
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Moritzburg, Mitte Juli 2013
(Foto: Katrin Schniebs)


Penis (roter Pfeil) mit Samenleiter (blauer Pfeil) einer Gemeinen Bernsteinschnecke (Succinea putris)
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris) im Uferbereich Elbufer bei Dresden-Stetzsch, 2014
(Foto: Rainer Pietrusky)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris) im September 2013 in Liegau-Augustusbad
(Foto: Tilmann Adler)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Gross-Seggenried bei Borsdorf, März 2017
(Foto: Frank Borleis)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Ende Juli 2017 auf einem Parkplatz zwischen Moritzburg und Weinböhla
(Foto: Eva-Maria Bäßler)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Ende Juli 2017 auf einem Parkplatz zwischen Moritzburg und Weinböhla
(Foto: Eva-Maria Bäßler)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Leipzig Kanitzsch, April 2018
(Foto: Frank Borleis)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Elster-Altwassergraben bei Schkeuditz, April 2019
(Foto: Frank Borleis)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Leipzig, NSG Elster-Pleiße-Aue, Mai 2019
(Foto: Frank Borleis)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Schkeuditz, Kähling, Anfang Juni 2022
(Foto: F. Borleis)


Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris), Glashütte, Mitte Juni 2011
(Foto: S. Höhnel)
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