Die Gehäuse erwachsener Schiefer Grasschnecken unterscheiden sich von den sehr ähnlichen Gehäusen erwachsener Glatter Grasschnecken (Vallonia pulchella) durch den allmählich in Mundsaum und Lippe übergehenden letzten Umgang. Bei der Glatten Grasschnecke ist ein fast rechtwinkliger Knick zwischen Umgang und Mundsaum vorhanden.
Merkmale
Die Gehäuse erwachsener Schiefer Grasschnecken erreichen mit 3 Umgängen eine Gehäusebreite von 2 bis 2,2 mm. Sie sind im frischen Zustand fast farblos, durchscheinend und nur schwach gestreift. Der letzte Umgang geht ganz allmählich in den Mundsaum über, der eine weiße Lippe aufweist. Der Nabel liegt etwas exzentrisch.
Verbreitung
Holarktisch.
Lebensweise
Die Schiefe Grasschnecke lebt bodennah in der Streuschicht oder in Polstern langstängliger Moosarten.
Lebensräume
Die Schiefe Grasschnecke kommt hauptsächlich auf Frischwiesen und halbtrockenen Rasen vor, lebt aber auch auf anthropogen beeinflussten sonnigen halbtrockenen Standorten.
Bestandssituation
Die Schiefe Grasschnecke ist im Freistaat Sachsen in geeigneten Biotopen relativ häufig.
Literatur
- Benke, M. & Renker, C., 2005: Vorkommen von Monacha cartusiana (O. F. Müller, 1774) und Cernuella neglecta (Draparnaud, 1805) im Stadtgebiet von Leipzig (Sachsen). – Malakologische Abhandlungen 23: 109–115.
- Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der
DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste
der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
- Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen
und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde -
Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
- Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
- Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R.
Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. –
Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
- Kapischke, F. 2010: Gastroodenzönosen auf ausgewählten Halden der Bergbaufolgelandschaft um Freiberg (Sachsen). Diplomarbeit. Technische Universität Bergakademie Freiberg, Interdisziplinäres Ökologisches Zentrum, Arbeitsgruppe Biologie/Ökologie. 228 S.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
- Zeissler, H., 1984: Mollusken im Naturschutzgebiet "Wölperner Torfwiesen" und der südlich anschließenden Talböschung (Kreis Eilenburg). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 10(1): 39–47.
- Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 20.06.2019