Gemeine Federkiemenschnecke (Valvata piscinalis (O. F. Müller, 1774))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Merkmale

Die Gehäuse erwachsener Gemeiner Federkiemenschnecken erreichen eine Höhe von 3 bis 4,5 mm und eine Breite von 4 bis 5 mm. Die ersten beiden Umgänge sind schwach erhoben, danach nehmen die Umgänge rasch zu, sind stark aufgeblasen und durch eine tiefe und eutliche Naht getrennt. Der Nabel ist eng bis halb bedeckt. Die Gehäusemündung ist fast rund, der Gehäusedeckel (Operculum) weist 3 bis 5 Umgänge auf. Die Färbung frischer Gehäuse variiert von gelblich bis grünlich.

Verbreitung

Paläarktisch.

Lebensweise

Diese Art lebt meist im Schlammgrund ihres Wohngewässers. Als Kiemenatmer ist sie sehr sauerstoffbedürftig. Die Fortpflanzungsperiode erstreckt sich von Mai bis September. Die zwittrigen Tiere können 12 bis 21 Monate alt werden.

Lebensräume

Gemeine Federkiemenschnecken sind hauptsächlich in stehenden und langsam fließenden pflanzenreichen Gewässern anzutreffen.

Bestandssituation

Die Gemeine Federkiemenschnecke ist in der Roten Liste des Freistaates Sachsen als stark gefährdet eingestuft. In der Rotes Liste der Weichtiere der BRD wurde sie in die Vorwarnliste aufgenommen. Diese Art ist allgemein durch Eutrophierung der Wohngewässer gefährdet.

Literatur

  • Glöer, P. 2002: Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas. Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. In: Die Tierwelt Deutschlands. 73. Teil. ConchBooks, Hackenheim. 327 S.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Müller. Th. L., 2002: Wiederfund von Bithynia leachii (Sheppard, 1823) in Sachsen (Gastropoda: Prosobranchia: Bithyniidae). Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 20(2): 325–331.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 05.07.2018

Gemeine Federkiemenschnecke (Valvata piscinalis), Leipzig, Pleiße, gesammelt von K. Büttner 1905
(Foto: Katrin Schniebs)


Gehäuse eines Jungtiers der Gemeinen Federkiemenschnecke (Valvata piscinalis) mit Deckel, Leipzig, Pleiße, gesammelt von K. Büttner, 1905
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Federkiemenschnecke (Valvata piscinalis), Leipzig, 1845
(Foto: Katrin Schniebs)
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