Gestreifte Windelschnecke (Vertigo substriata (Jeffreys, 1833))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Außer der Gestreiften Windelschnecke weist unter den einheimischen rechtsgewundenen Vertigo-Arten nur die Alpen-Windelschnecke (Vertigo alpestris) ein sehr fein und regelmäßig gestreiftes Gehäuse auf. Die Alpen-Windelschnecke unterscheidet sich jedoch deutlich durch ihr zylindrisch geformtes Gehäuse mit nur 3 bis 4 lamellenähnlichen Zähnen in der Mündung.

Merkmale

Die Gehäuse erwachsener Gestreifter Windelschnecken erreichen bei 4,5 Umgängen eine Höhe von etwa 1,7 mm und eine Breite von etwa 1,1 mm. Sie weisen einekurz ellipsoidische Form auf, die Umgänge sind stark gewölbt und durch eine tiefe Naht getrennt. In der Gehäusemündung befinden sich 5 bis 6 Zähne, davon 2 am Mündungsoberrand, 1 bis 2 am Spindelrand und 2 an der Gaumenwand. Der Mundsaum ist dünn und nur wenig umgebogen. Hinter der Lippe liegt außen eine schwache, querverlaufende Verdickung. Die Oberflächenskulptur der braunen Gehäuse besteht die aus sehr feinen und regelmäßigen Rippen.

Verbreitung

Boreo-alpin.

Lebensweise

Man findet Gestreifte Windelschnecken oft an modernden Pflanzenresten oder im Wurzelfilz.

Lebensräume

Gestreifte Windelschnecken kommen in Sümpfen, an Seeufern, in Erlenbrüchen, auf sumpfigen Wiesen und an feuchten Stellen in Laub- und Mischwäldern vor.

Bestandssituation

Die Gestreifte Windelschnecke wird sowohl in der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland als auch in der Roten Liste der Mollusken Sachsens als gefährdet geführt.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1942: Neue Molluskenfunde im Vogtland. - Mitteilungen der Vogtländischen Gesellschaft für Naturforschung 4(1): 84-85.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 12.07.2018

Gestreifte Windelschnecke (Vertigo substriata), Mahlitzsch, April 2006
(Foto: Katrin Schniebs)


Gestreifte Windelschnecke (Vertigo substriata), Mahlitzsch, April 2006, Ansicht von der Seite
(Foto: Katrin Schniebs)


Gestreifte Windelschnecke (Vertigo substriata), Mahlitzsch, April 2006, vergrößerte Gehäuseskulptur
(Foto: Katrin Schniebs)
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