Zylinderwindelschnecke (Truncatellina cylindrica (A. Férussac, 1807))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Gehäuse von Zylinderwindelschnecken können in Sachsen mit keiner anderen Schneckenart verwechselt werden. Bei erwachsenen Tieren erreichen sie mit 5,5 bis 6 Umgängen eine Höhe von 1,8 bis 2 mm und eine Breite von bis zu 0,9 mm. Charakteristisch sind die fast zylindrische Form, die zahnlose Mündung und die aus zahlreichen feinen, regelmäßig angeordenten Rippen bestehende Gehäuseskulptur.

Merkmale

Gehäuse erwachsener Zylinderwindelschnecken erreichen bei 5,5 bis 6 Umgängen eine Höhe von 1,8 bis 2 mm und eine Breite von bis zu 0,9 mm. Ihren Namen erhielt die Art wegen der fast zylindrischen Gehäuseform. Die Umgänge sind mäßig gerundet, die beiden letzten vor der Mündung sind etwas abgeflacht, so dass sie geschultert erscheinen. Die zahnlose Mündung ist elliptisch, der Mundsaum ist schwach verstärkt, die scharfe Lippe ist nur wenig umgebogen. Die matt gold-braunen Gehäuse lebender Schnecken weisen zahlreiche feine und regelmäßig angeordnete Rippen auf, die bei geringer Vergrößerung glänzen.

Verbreitung

(Süd)europäisch.

Lebensweise

Lebensräume

Die Zylinderwindelschnecke ist eine typische Art sehr trockener Kalkrasen. Sie kommt jedoch auch an Felsen vor, manchmal auch an feuchten Stellen.

Bestandssituation

Sowohl in der Roten Liste der Mollusken Deutschlands als auch in der Roten Liste der Weichtiere des Freistaates Sachsen wird die Zylinderwindelschnecke als gefährdet geführt.

Literatur

  • Bößneck, U. 1996: Mollusken-Lebensgemeinschaften an 52 thüringischen und sächsischen Burgstellen – ein Beitrag zur Wirbellosen-Faunistik an alten Siedlungsplätzen. – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 18(9): 83–106.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Rossmässler, E. A. 1835: Iconographie der Land- und Süßwasser-Mollusken mit vorzüglicher Berücksichtigung der europäischen noch nicht abgebildeten Arten. Bd. I, Heft 1. Arnoldische Buchhandlung, Dresden, Leipzig. 132 S.
  • Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4): 1–20, 33–56.
  • Zeissler, H., 1984: Mollusken im Naturschutzgebiet "Wölperner Torfwiesen" und der südlich anschließenden Talböschung (Kreis  Eilenburg). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 10(1): 39–47.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 28.07.2020

Zylinderwindelschnecke (Truncatellina cylindrica), Plexgrund bei Schönfels, August 2014
(Foto: Katrin Schniebs)


Zylinderwindelschnecke (Truncatellina cylindrica), Wildenfels, Mitte September 2017
(Foto: Katrin Schniebs)
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