Ohrförmige Glasschnecke (Eucobresia diaphana (Draparnaud, 1805))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Im Gegensatz zur Alm-Glasschnecke (Eucobresia nivalis) sind bei der Ohrförmigen Glasschnecke auf der Unterseite außer dem letzten Umgang auch Teile der vorhergehenden sichtbar. Das Gehäuse ist flacher und der Hautsaum ist breiter.

Merkmale

Die sehr dünnen und glänzenden Gehäuse erwachsener Ohrförmiger Glasschnecken erreichen mit etwa 2,25 Umgängen eine Breite von 6 bis 6,5 mm. Ihr Gewinde ist flach und ihr Hautsaum auf der Unterseite ungefähr ein Drittel oder halb so breit wie der zugehörige Umgang.

Verbreitung

Alpin und mitteleuropäisch.

Lebensweise

Wie fast alle einheimischen Glasschnecken kann sich auch die Ohrförmige Glasschnecke nicht mehr vollständig in ihr Gehäuse zurückziehen. Deshalb kann sie keine Trockenruhe halten und ist auf Lebensräume mit ausreichender Feuchtigkeit angewiesen.

Lebensräume

Ohrförmige Glasschnecken leben an feuchten Stellen in Laub-, Misch- und Nadelwäldern, an feuchten Felsen und in dichten Krautbeständen.

Bestandssituation

Die Ohrförmige Glasschnecke ist eine relativ häufiger Vertreter der Familie Glasschnecken.

Literatur

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  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.09.2020

Ohrförmige Glasschnecke (Eucobresia diaphana), NSG Riedert, Juni 2009, Gehäuseoberseite
(Foto: Katrin Schniebs)


Ohrförmige Glasschnecke (Eucobresia diaphana), NSG Riedert, Juni 2009, Gehäuseunterseite
(Foto: Katrin Schniebs)


Ohrförmige Glasschnecke (Eucobresia diaphana), gefunden zum Tag der Artenvielfalt im Juni 2009 im NSG Riedert, anatomisch bestimmt
(Foto: Katrin Schniebs)
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