Diagnose
Im Gegensatz zur Alm-Glasschnecke (Eucobresia nivalis) sind bei der Ohrförmigen Glasschnecke auf der Unterseite außer dem letzten Umgang auch Teile der vorhergehenden sichtbar. Das Gehäuse ist flacher und der Hautsaum ist breiter.
Merkmale
Die sehr dünnen und glänzenden Gehäuse erwachsener Ohrförmiger Glasschnecken erreichen mit etwa 2,25 Umgängen eine Breite von 6 bis 6,5 mm. Ihr Gewinde ist flach und ihr Hautsaum auf der Unterseite ungefähr ein Drittel oder halb so breit wie der zugehörige Umgang.
Verbreitung
Alpin und mitteleuropäisch.
Lebensweise
Wie fast alle einheimischen Glasschnecken kann sich auch die Ohrförmige Glasschnecke nicht mehr vollständig in ihr Gehäuse zurückziehen. Deshalb kann sie keine Trockenruhe halten und ist auf Lebensräume mit ausreichender Feuchtigkeit angewiesen.
Lebensräume
Ohrförmige Glasschnecken leben an feuchten Stellen in Laub-, Misch- und Nadelwäldern, an feuchten Felsen und in dichten Krautbeständen.
Bestandssituation
Die Ohrförmige Glasschnecke ist eine relativ häufiger Vertreter der Familie Glasschnecken.
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Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.09.2020
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Ohrförmige Glasschnecke ( Eucobresia diaphana), NSG Riedert, Juni 2009, Gehäuseoberseite
(Foto: Katrin Schniebs)
Ohrförmige Glasschnecke ( Eucobresia diaphana), NSG Riedert, Juni 2009, Gehäuseoberseite (Orginalgröße)
Ohrförmige Glasschnecke ( Eucobresia diaphana), NSG Riedert, Juni 2009, Gehäuseunterseite
(Foto: Katrin Schniebs)
Ohrförmige Glasschnecke ( Eucobresia diaphana), NSG Riedert, Juni 2009, Gehäuseunterseite (Orginalgröße)
Ohrförmige Glasschnecke ( Eucobresia diaphana), gefunden zum Tag der Artenvielfalt im Juni 2009 im NSG Riedert, anatomisch bestimmt
(Foto: Katrin Schniebs)
Ohrförmige Glasschnecke ( Eucobresia diaphana), gefunden zum Tag der Artenvielfalt im Juni 2009 im NSG Riedert, anatomisch bestimmt (Orginalgröße)
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