Diagnose
Gehäuse von Zylinderwindelschnecken können in Sachsen mit keiner anderen Schneckenart verwechselt werden. Bei erwachsenen Tieren erreichen sie mit 5,5 bis 6 Umgängen eine Höhe von 1,8 bis 2 mm und eine Breite von bis zu 0,9 mm. Charakteristisch sind die fast zylindrische Form, die zahnlose Mündung und die aus zahlreichen feinen, regelmäßig angeordenten Rippen bestehende Gehäuseskulptur.
Merkmale
Gehäuse erwachsener Zylinderwindelschnecken erreichen bei 5,5 bis 6 Umgängen eine Höhe von 1,8 bis 2 mm und eine Breite von bis zu 0,9 mm. Ihren Namen erhielt die Art wegen der fast zylindrischen Gehäuseform. Die Umgänge sind mäßig gerundet, die beiden letzten vor der Mündung sind etwas abgeflacht, so dass sie geschultert erscheinen. Die zahnlose Mündung ist elliptisch, der Mundsaum ist schwach verstärkt, die scharfe Lippe ist nur wenig umgebogen. Die matt gold-braunen Gehäuse lebender Schnecken weisen zahlreiche feine und regelmäßig angeordnete Rippen auf, die bei geringer Vergrößerung glänzen.
Verbreitung
(Süd)europäisch.
Lebensweise
Lebensräume
Die Zylinderwindelschnecke ist eine typische Art sehr trockener Kalkrasen. Sie kommt jedoch auch an Felsen vor, manchmal auch an feuchten Stellen.
Bestandssituation
Sowohl in der Roten Liste der Mollusken Deutschlands als auch in der Roten Liste der Weichtiere des Freistaates Sachsen wird die Zylinderwindelschnecke als gefährdet geführt.
Literatur
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- Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen
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- Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R.
Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. –
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- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck,
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& Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken
(Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der
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- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
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Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
- Rossmässler, E. A. 1835: Iconographie der Land- und Süßwasser-Mollusken mit vorzüglicher Berücksichtigung der europäischen noch nicht abgebildeten Arten. Bd. I, Heft 1. Arnoldische Buchhandlung, Dresden, Leipzig. 132 S.
- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
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- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
- Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. –
Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4):
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- Zeissler, H., 1984: Mollusken im Naturschutzgebiet "Wölperner Torfwiesen" und der südlich anschließenden Talböschung (Kreis Eilenburg). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 10(1): 39–47.
- Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 28.07.2020
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Zylinderwindelschnecke ( Truncatellina cylindrica), Plexgrund bei Schönfels, August 2014
(Foto: Katrin Schniebs)
Zylinderwindelschnecke ( Truncatellina cylindrica), Plexgrund bei Schönfels, August 2014 (Orginalgröße)
Zylinderwindelschnecke ( Truncatellina cylindrica), Wildenfels, Mitte September 2017
(Foto: Katrin Schniebs)
Zylinderwindelschnecke ( Truncatellina cylindrica), Wildenfels, Mitte September 2017 (Orginalgröße)
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