Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata (Montagu, 1803))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

In Sachsen sind nur drei weitere Schließmundschneckearten etwa gleich groß wie Alinda biplicata. Die Gemeine Schließmundschnecke unterscheidet sich von Bulgarica cana durch etwas enger angeordnete Rippen und das Fehlen der Spiralstreifen zwischen den Rippen. Von Laciniaria plicata unterscheidet sie sich durch die weiter angeordneten Rippen und das Fehlen der vielen Fältchen auf der Mundsaumlippe. Von Macrogastra ventricosa unterscheidet sie sich durch die deutlich ausgeprägte Basalrinne, außerdem bildet die Spindelkante bei Alinda biplicata kein liegendes "K" und es fehlen die feinen Spiralstreifen zwischen den Rippen.

Merkmale

Gehäuse erwachsener Tiere 16 bis 18, selten bis 22 mm hoch und 3,8 bis 4,0 mm breit. Mündung unten leicht zugespitzt, mit deutlicher Basalrinne. Die Unterlamelle ist zur Lippe hin häufig in zwei kleine Falten gegabelt. Gaumencallund und untere Palatalfalte fehlend. Gehäuserippen häufig mit weißlichen Kämmen, 5 bis 6 je Millimeter auf dem vorletzten Umgang.

Verbreitung

Mitteleuropa.

Lebensweise

Die Gemeine Schleißmundschnecke ist eilebendgebärend.

Lebensräume

Laub- und Mischwälder, Krautbestände, an und zwischen Felsen. Selten an sehr trockenen Standorten.

Bestandssituation

Die Gemeine Schließmundschnecke ist die häufigste Schließmundschneckenart in Sachsen.

Literatur

  • Bössneck, U. 1996: Mollusken-Lebensgemeinschaften an 52 thüringischen und sächsischen Burgstellen – ein Beitrag zur Wirbellosen-Faunistik an alten Siedlungsplätzen. – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 18(9): 83–106.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Klausnitzer, B., 2005: Zum Vorkommen von Balea perversa (Linnaeus, 1758) (Gastropoda, Clausiliidae) in Bautzen. – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 13: 147–149.
  • Köhler, E., 1886: Gehäusebauende Landschnecken im Bereiche erzgebirgischer und vogtländischer Schlösser oder deren Ruinen. - Jahresberichte des Vereins für Naturkunde zu Zwickau 1885: 24-28.
  • Pfitzner, I. 1953: Beitrag zur Molluskenfauna des Elbsandsteingebirges. - Mitteilungen der Berliner Malakologen 1/2: 23-25.
  • Ritter, L. 1956: Ein Beitrag zur Molluskenfauna der Görlitzer Umgebung: Zusammenstellung der auf der Landeskrone vorkommenden Schnecken. – Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 35(1): 129–133.
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
  • Weise, A. 1884: Ueber das Vorkommen der Gehäuseschnecken und Muscheln in der südlichen Oberlausitz. - Sitzungsberichte Isis Dresden 1883: 102-104.
  • Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
  • Zeissler, H., 1964: Die rezenten Schnecken an der Wiprechtsburg bei Groitzsch (Bez. Leipzig). - Mitteilungen der deutschen malakozoologischen Gesellschaft 1(5): 54-56.
  • Zeissler, H. 1993: Mollusken aus dem Einzugsgebiet der unteren Zschopau bei Waldheim (Sachsen). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 16(2): 221-242.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 08.03.2022

Gemeine Schließmundschnecken (Alinda biplicata), Görlitz, Landeskrone, 1983, gesammelt von R. Haldemann
(Foto: Katrin Schniebs)


Gehäusemündung einer Gemeinen Schließmundschnecke (Alinda biplicata), Görlitz 1983, gesammelt von R. Haldemann
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) Leipzig-Connewitz, leg. A. Reimann, O. Jäger, Anfang April 2016
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata), Weesenstein, Juli 2001.
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biblicata) Stadtpark Großenhain, Ende April 2014
(Foto: Jens Tomasini)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata), Bachaue Lösegraben Leipzig, August 2016
(Foto: Frank Borleis)


Gemeine Schließmundschnecken (Alinda biplicata): Jungtier deckt seinen Kalkbedarf am Gehäuse eines Artgenossen, Leipzig Rosental, November 2016
(Foto: Frank Borleis)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata), Leipzig, Mitte Oktober 2017
(Foto: Gerdt Gingko )


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata). Ein seltenes rechts gewundenes Exemplar. Schkeuditz, NSG Elsterwiesen. September 2018
(Foto: Frank Borleis)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) von Ebenheit/Königstein, Anfang Oktober 2021
(Foto: Michael L. Zettler)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) von Ebenheit/Königstein, Anfang Oktober 2021
(Foto: Michael L. Zettler)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) von Ebenheit/Königstein, Anfang Oktober 2021
(Foto: Michael L. Zettler)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) von Ebenheit/Königstein, Anfang Oktober 2021
(Foto: Michael L. Zettler)


Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) von Ebenheit/Königstein, Anfang Oktober 2021
(Foto: Michael L. Zettler)
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