Diagnose
Merkmale
Die spindelförmigen schwach gelblichen oder grünlich-braunen Gehäuse erwachsener Gedrungener Schließmundschnecken erreichen eine Höhe von 9 bis 9,5 mm und eine Breite von etwa 2,2 mm. Sie sind regelmäßig dicht und stumpf gerippt und bei lebenden Tieren glänzend und durchscheinend. Die Gehäusemündung ist nach unten deutlich zugespitzt und weist im Inneren eine deutliche Basalrinne auf, der außen ein deutlich sichtbarer Basalkiel entspricht. Die Basalrinne wird von einer kräftigen unteren Spindelfalte und die basale Gaumenfalte gebildet.
Die Oberlamelle ist vorhanden, jedoch schwach entwickelt. Die unscheinbare Unterlamelle erstreckt sich kaum bis zur Lippe. Zwischen Ober- und Unterlamelle können interlamellare Fältchen vorhanden sein. Die Gaumenwulst ist weiß und gut entwickelt. Die Mondfalte fehlt.
Verbreitung
Ostalpin-westkarpatisch.
Lebensweise
Gedrungene Schließmundschnecken halten sich unter loser Rinde von morschem Holz, unter Steinen oder in Felsspalten auf.
Lebensräume
Feuchte und schattige Laub- und Mischwälder der Gebirgsregionen.
Bestandssituation
In der Roten Liste der Weichtiere der BRD wird die Gedrungene Schließmundschnecke als extrem seltene Art geführt. In der Roten
Liste der Mollusken Sachsens wurde sie als stark gefährdete Art
eingestuft.
Literatur
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Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. –
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- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck,
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H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W.
& Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken
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- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
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- Ritter, L. 1956: Ein Beitrag zur Molluskenfauna der Görlitzer Umgebung:
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- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
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2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
- Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im
Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der
Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
- Vohland, A. 1908: Streifzüge im östlichen Erzgebirge. – Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 40(4): 163-173.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.11.2023
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Gedrungene Schließmundschnecke ( Pseudofusulus varians), Geisingberg, April 2007
(Foto: Katrin Schniebs)
Gedrungene Schließmundschnecke ( Pseudofusulus varians), Geisingberg, April 2007 (Orginalgröße)
Gehäusemündung einer Gedrungenen Schließmundschnecke ( Pseudofusulus varians), Geisingberg, April 2007
(Foto: Katrin Schniebs)
Gehäusemündung einer Gedrungenen Schließmundschnecke ( Pseudofusulus varians), Geisingberg, April 2007 (Orginalgröße)
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