Die schlanken, dünnwandigen und leicht zerbrechlichen Gehäuse der Blindschnecken sind in Größe und Form mit keiner anderen einheimischen Art verwechselbar. Im erwachsenen Zustand erreichen sie mit etwa 5,5 Umgängen eine Höhe von 4,5 bis 5,5 mm und eine Breite von etwa 1,2 mm. Bei lebenden Schnecken und kurz nach deren Tod sind die Gehäuse glänzend und glasartig durchscheinend. Liegen sie längere Zeit im Boden werden sie milchig weiß.
Merkmale
Die schlanken Gehäuse erwachsener Blindschnecken erreichen mit 5,5 Umgängen Höhen von 4,5 bis 5,5 mm und eine Breite von etwa 1,2 mm. Die Mündung nimmt etwa ein Drittel der Gehäusehöhe ein. Die farblosen Gehäuse sind dünnwandig zerbrechlich und im frischen Zustand bzw. bei lebenden Tieren glänzend und glasartig durchscheinend. Durch längeres Liegen im Boden werden sie milchig weiß.
Verbreitung
Mittelmeergebiet und Westeuropa.
Lebensweise
Blindschnecken führen eine unterirdische Lebensweise. Ihr Körper ist ohne Pigmente und sie haben keine Augen. Die Paarung erfolgt von Mai bis Juli. Die Ablage der 11 bis 13 Eier findet im Juni und Juli statt. Blindschnecken ernähren sich überwiegend von Schimmelpilzen.
Lebensräume
Blindschnecken leben unter der Erdoberfläche in überwiegend kalkreichen lockeren Böden bin in 40 Zentimeter Tiefe oder auch in Felsspalten. Leere Gehäuse können unter Steinen, auf Ameisenhaufen oder im Spülsaum von Fließgewässern gefunden werden.
Bestandssituation
Da die Blindschnecke schwer zu finden ist, ist die Bestandssituation schwierig einzuschätzen. Momentan wird sie als nicht gefährdet eingestuft.
Literatur
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- Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen
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- Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R.
Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. –
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- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
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- Kreglinger, C. 1870: Systematisches Verzeichniss der in Deutschland lebenden Binnen-Mollusken. Wiesbaden. 403 S.
- Neumann, E. 1893: Die Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. -
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- Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im
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Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 11.01.2021