Diagnose
Gehäuse bis 17 mm breit und 10 mm hoch, gedrückt kugelförmig mit engem Nabel, durchscheinend, cremeweiß und zur Mündung hin rötlich oder bräunlich, mit einer gelblichweißen Binde parallel zum Mündungsrand.
M. cartusiana unterscheidet sich von der sehr ähnlichen M. claustralis anatomisch durch das Vorhandensein eines sogenannten Vaginalsacks an der Vagina zwischen
Peniseinmündung und Fingerförmigen Drüsen. Außerdem ist dieser Abschnitt
der Vagina bei M. cartusiana deutlich kürzer als bei M. claustralis.
Merkmale
Die gedrückt kugelförmigen Gehäuse erwachsener Kartäuserschnecken erreichen bei 5,5 bis 6,5 Umgängen eine Höhe von 6 bis 10 mm und eine Breite von 9 bis 17 mm. Der letzte Umgang ist etwa doppelt so breit wie der vorherige und an der Peripherie geschultert. Der Nabel ist sehr eng und kann teilweise von der umgebogenen rötlichen Lippe bedeckt sein. Die durchscheinenden Gehäuse sind meist cremeweiß gefärbt, zur Mündung hin werden sie oft schwach bräunlich oder rötlich. Zum Mündungsrand parallel verläuft oft eine weißlich-gelbliche Binde vor dem rötlichbraunen Mundsaum.
In Deutschland und Sachsen kommt eine zweite, sehr ähnliche Monacha-Art (M. claustralis) vor, die anhand der Gehäuse wahrscheinlich nicht sicher von M. cartusiana unterschieden werden kann. M. cartusiana unterscheidet sich anatomisch durch das Vorhandensein eines sogenannten Vaginalsacks an der Vagina zwischen
Peniseinmündung und Fingerförmigen Drüsen. Außerdem ist dieser Abschnitt
der Vagina bei M. cartusiana deutlich kürzer als bei M. claustralis.
Verbreitung
Natürliche Vorkommen in Frankreich, der West- und Süd-Schweiz, in Belgien, den Niederlanden, im Rheintal in West-Deutschland, in Ost- und Südost-Österreich und in Tschechien. An vielen anderen Stellen eingeschleppt.
Lebensweise
Bei Trockenheit findet man diese Art oft an Pflanzenstengeln angeheftet.
Lebensräume
Von der Kartäuserschnecke werden hauptsächlich warme, trockene und sonnige Lebensräume besiedelt: Wiesen, Hecken, Straßenränder und Bahndämme.
Bestandssituation
Die Kartäuserschnecke ist im Freistaat Sachsen eine Neozoe, die sich allmählich immer weiter ausbreitet.
Literatur
- Benke, M. & Renker, C., 2005: Vorkommen von Monacha cartusiana (O. F. Müller, 1774) und Cernuella neglecta (Draparnaud, 1805) im Stadtgebiet von Leipzig (Sachsen). – Malakologische Abhandlungen 23: 109–115.
- Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für
Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368
Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
- Oschmann, M., 2003: Erstfund von Monacha cartusiana (O. F. Müller, 1774) im Freistaat Sachsen (Gastropoda: Stylommatophora: Hygromiidae). – Malakologische Abhandlungen 21: 145–146.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
Autor(-en): Katrin Schniebs, Gregor Kunert. Letzte Änderung am 29.07.2021
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Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Kulkwitz, Anfang September 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Kulkwitz, Anfang September 2013 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Kulkwitz, Anfang September 2013, Gehäuseunterseite
(Foto: Katrin Schniebs)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Kulkwitz, Anfang September 2013, Gehäuseunterseite (Orginalgröße)
Monacha cartusiana unterscheidet sich von Monacha claustralis hauptsächlich durch das Vorhandensein eines sogenannten Vaginalsacks (roter Pfeil) an der Vagina (grüner Pfeil) unterhalb der Fingerformigen Drüsen (blauer Pfeil).
(Foto: Katrin Schniebs)
Monacha cartusiana unterscheidet sich von Monacha claustralis hauptsächlich durch das Vorhandensein eines sogenannten Vaginalsacks (roter Pfeil) an der Vagina (grüner Pfeil) unterhalb der Fingerformigen Drüsen (blauer Pfeil). (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Kulkwitz, Anfang September 2013
(Foto: Katrin Schniebs)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Kulkwitz, Anfang September 2013 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Oelsnitz/Erzgebirge, Bügerpark, Gleisbeete, Mitte Juli 2017
(Foto: Katrin Schniebs)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Oelsnitz/Erzgebirge, Bügerpark, Gleisbeete, Mitte Juli 2017 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig, Mai 2013
(Foto: Christine Ruttka)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig, Mai 2013 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecken ( Monacha cartusiana), Dresden, Industriegelände, Juli 2016
(Foto: Andrea Oertel)
Kartäuserschnecken ( Monacha cartusiana), Dresden, Industriegelände, Juli 2016 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig Messegelände
(Foto: Frank Borleis)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig Messegelände (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig, Ruderalfläche bei Bahnhof MDR, Ende Mai 2014
(Foto: Frank Borleis)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig, Ruderalfläche bei Bahnhof MDR, Ende Mai 2014 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig Zwickauer Straße, Juli 2014
(Foto: Frank Borleis)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig Zwickauer Straße, Juli 2014 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Bhf Leipzig Stötteritz, 2014
(Foto: Frank Borleis)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Bhf Leipzig Stötteritz, 2014 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke (Monacha cartusiana), Bienitz, Juli 2016
(Foto: Maik Hausotte)
Kartäuserschnecke (Monacha cartusiana), Bienitz, Juli 2016 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig Propstheida, Juli 2016
(Foto: Frank Borleis)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig Propstheida, Juli 2016 (Orginalgröße)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig, Wilhelm-Leuschner-Platz, Oktober 2017
(Foto: Frank Borleis)
Kartäuserschnecke ( Monacha cartusiana), Leipzig, Wilhelm-Leuschner-Platz, Oktober 2017 (Orginalgröße)
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