Diagnose
Die Gemeine Heideschnecke ist nur mit einiger Erfahrung sicher von der sehr ähnlichen Rotmündigen Heideschnecke (Cernuella neglecta) und der Weißen Heideschnecke (Xerolenta obvia) unterscheidbar. Manchmal kommen diese Arten sogar gemeinsam in einem Biotop vor. Bei der Gemeinen Heideschnecke ist bei erwachsenen Exemplaren die Endwindung stärker zur Mündung abgesenkt als bei der Weißen Heideschnecke und die Bänder weisen meist ein helleres Braun auf und sind meist auch breiter als die Bänder der Weißen Heideschnecke. Außerdem sind die Gehäuse der Weißen Heideschnecke oft flacher als die der Gemeinen Heideschnecke. Frische Gehäuse erwachsener Rotmündiger Heideschnecken weisen eine rötlich gefärbte Mündungslippe auf, die jedoch bei jüngeren Exemplaren oder stark ausgeblichenen alten Gehäusen noch nicht bzw. nicht mehr vorhanden ist.
Merkmale
Die relativ flachen Gehäuse erwachsener Gemeiner Heideschnecken werden bis 25 mm breit und erreichen dann eine Höhe von etwa 12 mm. Auf weißem Untergrund sind meist mehrere braune Spiralbänder vorhanden: ein breiteres Band oberhalb der Mitte der Umgänge und mehrere schmale Bänder unterhalb. Der sehr weite Nabel nimmt etwa ein Drittel der Gehäusebreite ein. Die Endwindung senkt sich zur Mündung hin deutlich ab, die eine kaum verdickte Lippe aufweist.
Verbreitung
Westeuropäisch.
Lebensweise
Die Gemeine Heideschnecke ist meist nur am Tage bei Regenwetter oder auch nachts bei ausreichender Feuchtigkeit aktiv. Bei trockenem Wetter findet man sie erhöht und ins Gehäuse zurückgezogen an Pflanzen sitzend. Auf diese Weise können sie auch längere Trockenperioden überdauern. Die Paarung erfolgt im Spätsommer und Herbst. Im Abstand von ein bis drei Wochen werden 25-70 Eier in den Erdboden abgelegt. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa vier bis fünf Wochen.
Lebensräume
Als Lebensraum bevorzugt die Gemeine Heideschnecke Trockenrasen auf kalkhaltigem Untergrund.
Bestandssituation
In Sachsen gilt die Gemeine Heideschnecke als ursprünglich nicht heimische Art, also als Neozoon. Es sind nur wenige Fundpunkte bekannt. Für die Bundesrepublik Deutschland wurde die Art als gefährdet eingestuft.
Literatur
- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck,
U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff,
H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W.
& Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken
(Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der
Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege
2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
- Schniebs, K., Winkelmann, C., 2004: Neue Angaben zur Verbreitung in
Sachsen bisher wenig bekannter oder seltener Molluskenarten. -
Sitzungsberichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS Dresden 1997/2003: 83-86.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 28.03.2019
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Gemeine Heideschnecke ( Helicella itala), Dippoldiswalder Heide, aus Sammlung Theodor & Paul Reibisch, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
(Foto: Katrin Schniebs)
Gemeine Heideschnecke ( Helicella itala), Dippoldiswalder Heide, aus Sammlung Theodor & Paul Reibisch, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts (Orginalgröße)
Gemeine Heideschnecke ( Helicella itala), Dippoldiswalder Heide, aus Sammlung Theodor & Paul Reibisch, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
(Foto: Katrin Schniebs)
Gemeine Heideschnecke ( Helicella itala), Dippoldiswalder Heide, aus Sammlung Theodor & Paul Reibisch, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts (Orginalgröße)
Gemeine Heideschnecke ( Helicella itala), Dippoldiswalder Heide, aus Sammlung Theodor & Paul Reibisch, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
(Foto: Katrin Schniebs)
Gemeine Heideschnecke ( Helicella itala), Dippoldiswalder Heide, aus Sammlung Theodor & Paul Reibisch, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts (Orginalgröße)
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