Diagnose
Die Quendelschnecke ist die kleinste Art der Gattung Candidula und der einzige Vertreter dieser Gattung in Sachsen. Sie kommt überwiegend an trockenwarmen Rasenstandorten vor, kann aber auch trockene felsige Biotope besiedeln. Die fein stumpf und regelmäßig gerippten Gehäuse erwachsener Tiere sind gedrückt kugelförmig und erreichen mit 5 bis 6 Umgängen eine Höhe von 3 bis 6 mm und eine Breite von 5 bis 9 mm. Ihre Färbung ist weiß bis grauweißlich, oberhalb der Peripherie weisen sie ein dunkles Spiralband auf, das jedoch auch fehlen kann. Die Gehäusemündung ist oval, oben abgeflacht und unten gelippt. Der Nabel ist mäßig weit, tief und leicht exzentrisch.
Merkmale
Die gedrückt kugelförmigen Gehäuse erwachsener Quendelschnecken erreichen bei 5 bis 6 an der Peripherie leicht geschulterten Umgängen eine Höhe von 3 bis 6 mm und eine Breite von 5 bis 9 mm. Der Nabel ist mäßig weit, tief und leicht exzentrisch. Die ovale Mündung ist oben abgeflacht und unten gelippt. Die Färbung ist weiß oder grauweißlich mit einem dunklen Spiralband oberhalb der Peripherie, welches jedoch auch fehlen kann. Die Gehäuseskulptur besteht aus feinen stumpfen regelmäßigen Rippen.
Verbreitung
West-mitteleuropäisch.
Lebensweise
Die Gelege bestehen aus 22 bis 56 Eiern mit einem Durchmesser von 0,7 bis 1,0 mm.
Lebensräume
Die Quendelschnecke lebt überwiegend auf warmen Kalktrockenrasen, kommt jedoch auch an trockenen felsigen Standorten vor.
Bestandssituation
In der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland wird die Quendelschnecke als stark gefährdet geführt. In der Roten Liste der Mollusken Sachsens wurde sie als vom Aussterben bedroht eingestuft.
Literatur
- Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck,
U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff,
H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W.
& Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken
(Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der
Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für
Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368
Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
- Klausnitzer, B., 1998: Candidula unifasciata (Poiret, 1801) lebend bei Leipzig (Gastropoda). – Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 16: 123–124.
- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege
2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
- Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 12.07.2018
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