Flach kegelförmige Laubschnecke mit charakteristischem scharfem Kiel am unteren Außenrand der Endwindung. Nabel eng, vom Mundsaum verdeckt.
Merkmale
Das Gehäuse der Kantigen Laubschnecke ist flach kegelförmig mit etwas gewölbter Oberseite und einem scharfen Kiel am letzten Umgang. Es erreicht eine Höhe von 6 - 7 mm und eine Breite von 10 - 12 mm bei 5 -6 Umgängen. Die Färbung des leicht durchscheinenden Gehäuses ist gelblich-weiß bis schwach braun; der Kiel ist vor allem bei erwachsenen Exemplaren auffällig weiß. Der Nabel ist eng und vom Mundsaum verdeckt. Die Gehäuseoberfläche ist fein und ziemlich regelmäßig gestreift. Die Mündung ist glatt und elliptisch.
Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Art ist wohl Italien bis zum Alpensüdrand. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sie sich punktuell in Europa bis z. B. Spanien, Südengland und Kroatien ausgebreitet. In Deutschland wurde sie erstmals 1995 gefunden.
Die Verbreitung geschieht vermutlich über Pflanztöpfe und entlang von Fließgewässern.
Lebensweise
Die Kantige Laubschnecke wurde an verschiedenen Kohlarten fressend beobachtet. Sie ist auch noch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt aktiv. Ausgewachsene Tiere treten vorwiegend im Spätsommer auf. Diese können auch in strengen Wintern überleben.
Lebensräume
Außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebiets wurde die Kantige Laubschnecke vor allem in Gärten, Parkanlagen und ruderal beeinflussten Flächen gefunden, außerdem in der Umgebung von Fließgewässern.
Bestandssituation
Die Kantige Laubschnecke ist stark in Ausbreitung begriffen.
Literatur
- Beckmann, K.-H. & Kobialka, H. 2008: Hygromia cinctella (Draparnaud, 1801) auf dem Eroberungszug durch Deutschland (Gastropoda: Hygromiidae). - Club Conchylia Informationen 39 (1/2): 34-37.
- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für
Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368
Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
- Möltgen-Goldmann, E. 2015: Hygromia cinctella (Draparnaud 1801) jetzt auch in Sachsen. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 93: 1-4.
Autor(-en): Elisabeth Möltgen-Goldmann, Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 28.05.2015