Diagnose
Von anderen einheimischen Haarschnecken unterscheidet sich die Einzähnige Haarschnecke durch den kräftigen Basalzahn in der Mündung.
Merkmale
Die gelblich bis rötlich-braunen Gehäuse erwachsener Einzähniger Haarschnecken erreichen mit 6 bis 7 eng gewundenen Umgängen eine Höhe von 5 bis 6 mm und eine Breite von 6 bis 8 mm. Der Nabel ist sehr eng und wird teilweise durch den Spindelumschlag verdeckt. Die Gehäusemündung weist eine rötliche Lippe und einen kräftigen Basalzahn auf. Die relativ langen, gebogenen Haare können bei älteren Gehäusen abgewetzt sein.
Verbreitung
Ostalpin-westkarpatisch.
Lebensweise
Einzähnige Haarschnecken leben in der Laubstreu und unter Steinen.
Lebensräume
Die Art kommt in Sachsen nur in Laubwäldern des Berg- und Hügellandes vor.
Bestandssituation
Die im gesamten Bundesgebiet stark gefährdete Einzähnige Haarschnecke ist im Freistaat Sachsen extrem selten.
Literatur
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Bößneck, U. 1996: Mollusken-Lebensgemeinschaften an 52 thüringischen
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- Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen
und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde -
Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von
Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G.,
Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K.,
Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der
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Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen
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- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
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Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
- Reibisch, Th. 1855: Die Mollusken, welche bis jetzt im Königreiche
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Fundorte. – Allgemeine deutsche Naturhistorische Zeitung N. F. 1:
409–432.
- Rossmässler, E. A. 1835: Iconographie der Land- und Süßwasser-Mollusken mit vorzüglicher Berücksichtigung der europäischen noch nicht abgebildeten Arten. Bd. I, Heft 1. Arnoldische Buchhandlung, Dresden, Leipzig. 132 S.
- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege
2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
- Wichmann, Th. 1877: Zur Molluskenfauna von Zwickau. - Jahresbericht des Vereins für Naturkunde zu Zwickau 1876: 30-34.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
- Wohlberedt, O. 1899: Molluskenfauna des Königreichs Sachsen. –
Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 31(1/4):
1–20, 33–56.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 01.04.2020
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Einzähnige Haarschnecke ( Petasina unidentata), Weesenstein, Anfang September 2015
(Foto: Katrin Schniebs)
Einzähnige Haarschnecke ( Petasina unidentata), Weesenstein, Anfang September 2015 (Orginalgröße)
Einzähnige Haarschnecke ( Petasina unidentata), Weesenstein, Juni 2011, mit gut sichtbarem Lippenzahn.
(Foto: Katrin Schniebs)
Einzähnige Haarschnecke ( Petasina unidentata), Weesenstein, Juni 2011, mit gut sichtbarem Lippenzahn. (Orginalgröße)
Einzähnige Haarschnecke ( Petasina unidentata), Wildenfels, Mitte Juli 2014
(Foto: Katrin Schniebs)
Einzähnige Haarschnecke ( Petasina unidentata), Wildenfels, Mitte Juli 2014 (Orginalgröße)
Gehäusemündung einer erwachsenen Einzähnigen Haarschnecke ( Petasina unidentata) mit Lippenzahn, Wildenfels, Mai 2015
(Foto: Katrin Schniebs)
Gehäusemündung einer erwachsenen Einzähnigen Haarschnecke ( Petasina unidentata) mit Lippenzahn, Wildenfels, Mai 2015 (Orginalgröße)
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