Diagnose
Nur eine weitere einheimische Landschneckenart kann mi der Weißen Streifenglanzschnecke verwechselt werden - farblose Gehäuse der Braunen Streifenglanzschnecke weisen ebenfalls eine Skulptur aus starken und regelmäßigen Radiärlinien auf. Allerdings sind die Gehäuse der Weißen Streifenglanzschnecke rundlicher und die einzelnen Umgänge dicker, sie besitzen außerdem einen engeren tiefen und nicht exzentrisch liegenden Nabel. Außerdem ist die Endwindung des Gehäuses in Mündungsnähe bei der Weißen Streifenglanzschnecke schmaler als bei der Braunen Streifenglanzschnecke.
Merkmale
Die farblosen oder leicht grünlichen Gehäuse erwachsener Weißer Streifenglanzschnecken erreichen bei ca. 3,5 Umgängen eine Gehäusebreite von 4,2 bis 5 mm. Der Nabel ist eng und liegt nicht exzentrisch. Die bei frischen gehäusen glänzende Oberfläche weist eine Skulptur aus starken und relativ regelmäßigen Radiärlinien auf, die aber auf dem letzten umgang zur Mündung hin unregelmäßiger werden.
Verbreitung
Boreal und alpin.
Lebensweise
Die Weiße Streifenglanzschnecke ist unter morscher Baumrinde sowie in der Laubstreu anzutreffen.
Lebensräume
Typischer Lebensraum der Weißen Streifenglanzschnecke sind feuchte Bergwälder oder auch Sümpfe.
Bestandssituation
In der Roten Liste der Weichtiere Sachsens wird die Weiße Streifenglanzschnecke als gefährdet geführt. In der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland wird die Art sogar als stark gefährdet geführt.
Literatur
- Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen
und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde -
Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
- Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck,
U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff,
H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W.
& Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken
(Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der
Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für
Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368
Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege
2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
- Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im
Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der
Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
Autor(-en): Elisabeth Möltgen-Goldmann, Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 03.06.2019
|
Weiße Streifenglanzschnecke ( Nesovitrea petronella), Großes Mittweidatal, gesammelt von K. Büttner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
(Foto: Katrin Schniebs)
Weiße Streifenglanzschnecke ( Nesovitrea petronella), Großes Mittweidatal, gesammelt von K. Büttner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (Orginalgröße)
Weiße Streifenglanzschnecke ( Nesovitrea petronella), Großes Mittweidatal, gesammelt von K. Büttner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gehäuseunterseite.
(Foto: Katrin Schniebs)
Weiße Streifenglanzschnecke ( Nesovitrea petronella), Großes Mittweidatal, gesammelt von K. Büttner in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gehäuseunterseite. (Orginalgröße)
|