Enggewundene Tellerschnecke (Anisus septemgyratus (Rossmässler, 1835))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Von der sehr ähnlichen Weißmündigen Tellerschnecke (Anisus leucostoma) unterscheidet sich die Enggewundene Tellerschnecke hauptsächlich durch das Verhältnis von Gehäusebreite zu Gehäusehöhe. Bei der Enggewundenen Tellerschnecke beträgt es 6,4-6,8 und bei der Weißmündigen Tellerschnecke 4,9-5,4. Außerdem nehmen die einzelnen Windungen bei Anisus septemgyratus langsamer an Breite zu als bei Anisus leucostoma.

Merkmale

Die fein und regelmäßig gestreiften, schwach glänzenden und meist hornfarbenen Gehäuse erwachsener Enggewundener Tellerschnecken erreichen mit 7,5 bis 8 Umgängen eine Breite von 6 bis 7 mm und eine Höhe von etwa einem Millimeter. Das Verhältnis von Gehäusebreite zu Gehäusehöhe beträgt 6,4-6,8. Die Umgänge sind eng aufgewunden und nehmen sehr langsam und regelmäßig zu. Der letzte Umgang ist an der Oberseite stumpfkantig gerundet. Die ovale Gehäusemündung ist wenig schief.

Verbreitung

Osteuropäisch.

Lebensweise

Die Enggewundene Tellerschnecken kann auch ein zeitweiliges Trockenfallen ihres Wohngewässers überstehen, da sie ihr Gehäuse mit einer kräftigen kalkigen Scheidewand verschließen können.

Lebensräume

Enggewundene Tellerschnecken leben in Teichen, Tümpeln und Sümpfen.

Bestandssituation

Die Enggewundene Tellerschnecke wurde 2021 erstmalig in Sachsen nachgewiesen. In der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland wird sie als vom Aussterben bedrohte Art geführt.

Literatur

  • Glöer, P. 2002: Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas. Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. In: Die Tierwelt Deutschlands. 73. Teil. ConchBooks, Hackenheim. 327 S.
  • Glöer, P. 2015: Süßwassermollusken - Ein Bestimmungsschlüssel für die Muscheln und Schnecken im Süßwasser der Bundesrepublik Deutschland. Göttingen, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 135 S.
  • Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck, U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff, H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W. & Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 09.11.2021

Enggewundene Tellerschnecke (Anisus septemgyratus), NSG Wölperner Torfwiesen, leg. M. L. Zettler, Anfang Oktober 2021
(Foto: Katrin Schniebs)


Juveniles Exemplar einer Enggewundenen Tellerschnecke (Anisus septemgyratus), NSG Wölperner Torfwiesen, leg. M. L. Zettler, Anfang Oktober 2021
(Foto: Katrin Schniebs)


Gehäuse von Anisus septemgyratus (links) unterscheiden sich von etwa gleich großen von Anisus leucostoma (rechts) durch langsamer in der Breite zunehmende Umgänge.
(Foto: Katrin Schniebs)
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