Diagnose
Die Gehäuse Ungenabelter Kristallschnecken unterscheiden sich von den Gehäusen der anderen drei in Sachsen vorkommenden Kristallschnecken-Arten durch den völlig geschlossenen Nabel, der meist vom umgeschlagenen Spindelrand bedeckt ist.
Merkmale
Die Gehäuse erwachsener Ungenabelter Kristallschnecken erreichen mit etwa 5,5 flachen Umgängen eine Gehäusebreite von 3,7 bis 4,2 mm. Sie sind dünnwanding und bei lebenden Schnecken glänzend glasig transparent. Ihre Windungen sind eng aufgewunden und nehmen sehr allmählich und regelmäßig zu. Der Mundsaum ist innen manchmal leicht verstärkt. Der Nabel ist völlig geschlossen und oft vom umgeschlagenen Spindelrand bedeckt.
Verbreitung
Mitteleuropäisch.
Lebensweise
Die Ungenabelte Kristallschnecke lebt zwischen Felsen und Geröll unter Laub und vermoderndem Holz.
Lebensräume
Mäßig feuchte Bereiche der bewaldeten Berg- und Hügelländer.
Bestandssituation
In der Roten Liste der Weichtiere der Bundesrepublik Deutschland wird sie in der Kategorie "Gefährdung unbekannten Ausmaßes" geführt. In der Roten Liste des Freistaates Sachsen wurde sie als gefärdet eingestuft.
Literatur
- Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der
DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste
der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen
Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
- Bößneck, U. 1996: Mollusken-Lebensgemeinschaften an 52 thüringischen
und sächsischen Burgstellen – ein Beitrag zur Wirbellosen-Faunistik an
alten Siedlungsplätzen. – Malakologische Abhandlungen des Museums für
Tierkunde Dresden 18(9): 83–106.
- Büttner, K., 1942: Neue Molluskenfunde im Vogtland. - Mitteilungen der
Vogtländischen Gesellschaft für Naturforschung 4(1): 84-85.
- Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen
und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde -
Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
- Jungbluth, J. H. & von Knorre, D. unter Mitarbeit von Bössneck,
U., Groh, K., Hackenberg, E., Kobialka, H., Körnig, G., Menzel-Harloff,
H., Niederhöfer, H.-J., Petrick, S., Schniebs, K., Wiese, V., Wimmer, W.
& Zettler, M. L. (2009): Rote Liste der Binnenmollusken [Schnecken
(Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia)] in Deutschland. - Mitteilungen der
Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 81: 1-28.
- Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983:
Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für
Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368
Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
- Schniebs, K., Reise , H. & Bössneck, U. 2006: Rote Liste
Mollusken Sachsens. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege
2006. 21 S. [Hrsg. Sächs. LfUG].
- Trübsbach, P. 1934: Die geographische Verbreitung der Gastropoden im
Gebiete der Zschopau nebst biologischen Untersuchungen. – Berichte der
Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz: 15–98, 1 Karte.
- Wiese, V. 2014: Die Landschnecken Deutschlands. Finden - Erkennen - Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 352 S.
- Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 12.07.2018
|
Ungenabelte Kristallschnecke ( Vitrea diaphana), Rochsburg, gesammelt von R. Haldemann 1984/86.
(Foto: Katrin Schniebs)
Ungenabelte Kristallschnecke ( Vitrea diaphana), Rochsburg, gesammelt von R. Haldemann 1984/86. (Orginalgröße)
Ungenabelte Kristallschnecke (Vitrea diaphana), Rochsburg, gesammelt von R. Haldemann 1984/86. Gehäuseunterseite.
(Foto: Katrin Schniebs)
Ungenabelte Kristallschnecke (Vitrea diaphana), Rochsburg, gesammelt von R. Haldemann 1984/86. Gehäuseunterseite. (Orginalgröße)
|