Gemeine Windelschnecke (Vertigo pygmaea (Draparnaud, 1801))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen

Diagnose

Walzig-eiförmige bräunliche Gehäuse bei 5 leicht gewölbten Umgängen 1,7 bis 2,2 mm hoch und 1 bis 1,2 mm breit, mit starker Nackenwulst und 4 bis 7 weißen Zähnen.

Merkmale

Gehäuse erwachsener Gemeiner Windelschnecken erreichen bei 5 Umgängen eine Höhe von 1,7 bis 2,2 mm und eine Breite von 1 bis 1,2 mm. Sie weisen einen starken dammartigen Nackenwulst auf, der von der Außenlippe durch eine Vertiefung abgegrenzt wird. In der Mündung finden sich 4 bis 7 weiße Zähne, davon liegt nur einer auf der Mündungswand (parietal). Die Zähne auf der Gaumenwand (palatal) sind durch einen Callus an der Basis miteinander verwachsen. Die Färbung reicht von schwach- bis dunkelbraun. Die Oberfläche ist nur undeutlich gestreift, wodurch die Gehäuse stumpf bis matt glänzend erscheinen.

Verbreitung

Holarktisch.

Lebensweise

Auf Trocken- und Halbtrockenrasen sind die Schnecken meist unter locker liegenden größeren Steinen zu finden.

Lebensräume

Typische Lebensräume sind sowohl feuchte Wiesen als auch Trocken- und Halbtrockenrasen. Die Gemeine Windelschnecke kommt nicht in Wäldern vor.

Bestandssituation

Die Gemeine Windelschnecke ist eine der häufigeren Windelschneckenarten im Freistaat Sachsen und wahrscheinlich nicht gefährdet.

Literatur

  • Bößneck, U. 1993: Bericht über das Treffen des Regionalkreises Ost der DMG vom 18. bis 20. September 1992 in Taltitz/Vogtland mit Artenliste der gesammelten Mollusken. – Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 52: 31-35.
  • Bogon, K. 1990: Landschnecken. Biologie-Ökologie-Biotopschutz. Natur Verlag, Augsburg. 404 S.
  • Büttner, K., 1954: Die Molluskenfauna von Südwestsachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde - Forschungsstelle - Dresden 22(1): 47-87.
  • Flasar, I. & Flasarova, M. 2000: Weichtiere und Asseln in der Umgebung des Bachs Polava/Pöhlbach (Bundesrepublik Deutschland und Tschechische Republik: Böhmen und Sachsen) (Mollusca et Isopoda). - Malakologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden 20(1): 137-159.
  • Heyne, E.R. 1931: Sächsische Mollusken-Funde. Mitgeteilt von E. R. Heyne, Großenhain. Nebst einigen Anmerkungen von A. Schlechter. – Sitzungberichte Isis Dresden 1930: 125–134.
  • Kerney, M. P., Cameron, R. A. D. & Jungbluth, J. H. 1983: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg & Berlin. 384 S., 368 Ktn. (incl. 24 Farbtafeln).
  • Schlechter, A. 1954: Über Land- und Wasserschnecken in der Umgebung von Kamenz/Sachsen. - Abhandlungen und Berichte aus dem Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden 22(1): 88-96.
  • Zeissler, H. 1978: Die Lausitzer Molluskenfunde von Arthur Schlechter, Kamenz (8.10.1895-26.4.1952). - Zoologische Abhandlungen des Staatlichen Museums für Tierkunde in Dresden 35: 169-202.
  • Zeissler, H., 1984: Mollusken im Naturschutzgebiet "Wölperner Torfwiesen" und der südlich anschließenden Talböschung (Kreis  Eilenburg). – Malakologische Abhandlungen des Museums für Tierkunde Dresden 10(1): 39–47.
  • Zeissler, H. 1999: Die Molluskenfauna von Nordwestsachsen. - Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 17: 1-95.
Autor(-en): Katrin Schniebs. Letzte Änderung am 05.11.2020

Gemeine Windelschnecke (Vertigo pygmaea), Wölpern, Oktober 2005
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Windelschnecke (Vertigo pygmaea), Wölpern, Oktober 2005, Exemplar mit noch nicht völlig ausgebildeten Mündungszähnen
(Foto: Katrin Schniebs)


Gehäusemündung einer Gemeinen Windelschnecke (Vertigo pygmaea), Leipzig-Burghausen, Anfang Mai 2016
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Windelschnecke (Vertigo pygmaea), Wildenhain, Mitte Juni 2017
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Windelschnecke (Vertigo pygmaea), Wölperner Torfwiesen, Anfang Oktober 2021
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Windelschnecke (Vertigo pygmaea), Wölperner Torfwiesen, Anfang Oktober 2021
(Foto: Katrin Schniebs)


Gemeine Windelschnecke (Vertigo pygmaea), Wölperner Torfwiesen, Anfang Oktober 2021
(Foto: Katrin Schniebs)
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